Fußbodenheizung

Im Lauf dieser Woche haben die Sanitär-Jungs die Fußbodenheizung verlegt und dazu auch die komplette Bodendämmung eingebaut. Außerdem mussten die Lüftungsrohre für das Erdgeschoss auf dem Rohfußboden des OG verlegt werden. Die Geschwindigkeit war beeindruckend: nach nur knapp einer Woche waren die drei Handwerker komplett fertig. So sah das im Keller aus:

Oftmals musste die untere Dämmschicht entsprechend „geschnitzt“ und mit Dämmschüttung aufgefüllt werden:

Für den Technikraum habe ich mir was Besonderes einfallen lassen 🙂 Damit die Dämmung und später der Estrich verlegt werden können, mussten die Baustromkästen ja irgendwie auf Seite. Statt die ins Treppenhaus zu schleppen habe ich die einfach aufgehängt:

Nun kann der Estrich kommen…

Dampfsperre

Nach DIN 18195-4 müssen Bodenplatten bei Räumen „die für den ständigen Aufenthalt von Personen geeignet sind“ gegen Dampfdiffusion und Bodenfeuchtigkeit abgedichtet werden. Ob das auch bei einer „weißen Wanne“ (wasserundurchlässigem Beton) notwendig ist, scheint umstritten zu sein.

Wir sollten jedenfalls zumindest im Technikraum die Dampfsperre verlegen bevor die Sanitär-Rohinstallation begann (damit die ihre Rohre darüber verlegen können). Wir haben uns kurzfristig für das Produkt „Katja Sprint“ von Knauf entschieden, weil wir die auch relativ einfach selbst verlegen können – anders als Bitumenbahnen, die heiß verklebt werden müssen.

Zutaten: Katja Sprint (35 Meter pro Rolle, ca. 40m²), Anschlussfix (Bitumenkleber) und Anschlusstreifen (zum Verbinden von Kopfstößen). Das Verlegen geht wirklich relativ einfach – mit etwas Rechnerei und Planung kann man den Verschnitt auch gut minimieren. Ich würde das trotzdem nie wieder selber machen wollen: das ganze Material hat uns im Einkauf rund 600,- EUR gekostet (u.a. weil ich zu viel Anschlussstreifen gekauf und viel zu viel Kleber verbraucht habe), für 1000,- EUR hätte eine Estrichfirma das letztlich auch erledigt (wahlweise mit Katja oder Bitumenbahnen). Zudem habe ich nun die ganzen Reste (eine halbe Rolle Bahn und zwei Rollen Anschlussstreifen) übrig und muss schauen wie ich das los werde…

Zu den Innenwänden habe ich die Katja-Bahnen nicht nach oben stehen lassen, sondern (wie im Datenblatt angegeben) mittels Kleber an den Bitumenbahnen unter den Mauersteinen verklebt. Der Kleber erfüllt seinen Zweck (klebt wie Sau…), sollte aber unbedingt nicht unter ca. 20-25° verarbeitet werden, sonst ist der viel zu zäh. Am Ende habe ich die Kartuschen mit einem kleinen Heizlüfter vorsichtig vorerwärmt. Letztendlich hat das sorgfältige Verkleben ewig gedauert und auch wenig bis keinen Spaß gemacht. Die gesparten 400 Euro war mir das jedenfalls nicht wert…

Freud und Leid…

… liegen manchmal ja sehr nah beieinander. So wie bei unserem Innenputz. Am 12. Dezember hat der Innenputz-Trupp bei uns mit seiner Arbeit begonnen.

Eigentlich sollte der Putz vor Weihnachten fertig sein. Klappte aber leider nicht: in den 10 Werktagen waren die Jungs nur an 5 Tagen da. Bei mir hatte sich niemand gemeldet wenn keiner kam (warum auch…). Im neuen Jahr ging’s dann am 09.01. weiter, gleichzeitig wollte aber an diesem Tag eigentlich auch der Sanitärbetrieb mit der Fußbodendämmung anfangen, und vorher mussten wir noch die Dampfsperre im Keller verlegen. Estrich ist auch schon bestellt (auf Ende Januar) – wird also nun alles unnötig stressig.

Während die Putzer diese Woche weiter gearbeitet haben, ging offenbar das Silo mit dem Gipsputz leer. Für die restlichen Wände wurde dann Sackware in die Putzmaschine gekippt. Das führte vielleicht auch dazu, dass im Keller in drei Räumen statt dem vereinbarten Gipskalkputz ein Zementkalkputz verwendet wurde. Und das Ergebnis ist alles andere als zufriedenstellend:

Die Putzer waren „leider“ so schnell, dass die drei (falschen) Räume innerhalb eines Tages mit Zementputz verputzt wurden, am Abend war es also schon zu spät (und die Arbeiter schon nicht mehr auf der Baustelle). Vom Architekten (Bauleitung!) und dem Chef der Verputzer habe ich bislang noch keine Rückmeldung bekommen. Ich bin gespannt wie das nächste Woche weiter geht. Da muss definitiv nachgearbeitet werden: wenn ich „böse“ wäre, müsste der komplette Zementputz noch mal runter, und der bestellte glatte Gipsputz hin.

Es gibt aber auch was Positives: der Gipsputz im EG/OG ist wirklich sehr schön geworden (mit kleinen Ausnahmen, aber das lässt sich problemlos spachteln und schleifen). Und das Haus wurde sauberer hinterlassen als vor dem Verputzen.

[ Update 18.01.2017 ] Gestern Vormittag habe ich mich mit dem Verputzer getroffen. Als ich ihn darauf ansprach, dass man den Zementputz in dieser Form nicht streichen kann, meinte er nur „ja, freilich! Ist ja noch nicht fertig.“ Da kommt noch ein Oberputz drauf. Dieser zusätzliche Arbeitsschritt ist notwendig, weil der Zementputz zu langsam getrocknet ist um ihn am selben Tag glatt zu ziehen, aber gleichzeitig zu schnell um ihn am nächsten Tag zu glätten. (Hätte er in den drei Räumen gleich einen Gipsputz aufgetragen, hätte er sich diesen Schritt sparen können…)

Ist also alles kein Problem. 🙂 Die Deckenfugen und Betonaußenwände werden auch erst nach dem Estrich verspachtelt, wenn die größte Feuchtigkeit draußen ist (dann quillt da nichts mehr auf). Auch soll ich bis dahin beim Gipsputz eventuelle Macken markieren, die werden dann auch gleich ausgebessert. Er hat mir sogar empfohlen, nicht selber irgendwelche Kratzer zuzuspachteln: „wir haben eh Putz und Kelle da, für uns ist das nur ein Handgriff“. 🙂

Sch***e…

Sturmtief Egon hat auch im Baugebiet seine Spuren hinterlassen. Unter anderem hat’s unser Bauklo umgehauen. Da das wegen dem Frost in den letzten Wochen auch nicht leergepumpt wurde, dürfte es da drin nun ziemlich unangenehm ausschauen…

Bei den Nachbarn wurde in den letzten Tagen mit dem WDVS begonnen. Die Arbeiter dürfen ihre Styroporklötze nun über mehrere tausend m² verteilt wieder zusammensuchen. Zudem hat sich der Styropor-Müllhaufen eines anderen Nachbarn von alleine entsorgt. 😉

Leitungen einziehen

Nach dem Verlegen der Leerrohre (KG, EG, OG) und dem Fräsen der Mauerschlitze stand irgendwann das Einziehen der Leitungen an. An zwei Wochenenden hatte ich jeweils freiwillige Helfer, da diese Arbeit alleine quasi unmöglich ist. Die wichtigsten Hilfsmittel waren:

  • eine anständige Kabeleinzughilfe. Ich habe von Anfang an eine „KATIblitz“ (30m) verwendet und das nicht eine Minute bereut. Geht wirklich „blitz“schnell und ist äußerst robust. Insgesamt sind drei mal die Einzug-Enden (das Messingstück mit Gewinde) von der Glasfaser abgerissen, war aber dank dem mitgeliferten Kleber schnell zu reparieren.
  • bei einer besonders hartnäckigen Strecke ging’s nicht ohne „Glitt“ (Gleitmittel für Kabel). Thomas war so freundlich mir kurzfristig eine Flasche davon (Marke 3M) vorbei zu bringen, ansonsten würde meine KATI wohl noch heute auf halber Strecke in einer Wand hängen… 😉
  • Funkgeräte! So ein Haus ist groß, irgendwo läuft vielleicht noch ein Radio, und man muss sich unterhalten… („stop!“ – „jetzt weiter!“ – …). Ein Paar gibt’s bei eBay für rund 15,- EUR.
  • Abroll-Hilfe. Gibt’s beim Baumarkt (rund 70,- EUR), als Profi-Gerät („Rollprofi“) oder als Eigenbau-Konstruktion. 🙂 Für meine Zwecke hat’s gereicht. Eine OSB-Restschnitt-Platte, zwei Holzlatten und vier Winkel für keine 5 EUR beim Baumarkt. Dazu noch eine Baustahlstange vom Baumüll, und fertig:
  • ein „Bosch PMF 180“ Multifunktionswerkzeug. Mit dem Sägeblatt ließen sich die recht starken Betonleerrohre am Technikschacht bequem bündig abschneiden.

Der Workflow war dann:

  1. mit Excel mal alle Leitungen (grob) durchzählen, Längen addieren und entsprechend Kabel bestellen. Möglichst auf Trommeln (damit man das ohne Verdrillen in die Leerrohre einführen kann), und möglichst wenig gestückelt. Zu den von mir verwendeten Leitungen werde ich noch einen separaten Beitrag schreiben.
  2. Leerrohre im Technikschacht mit Kabelbindern bündeln (sorgt für mehr Ordnung und erleichtert die Arbeit)
  3. Leerrohre am unteren Ende des Technikschachts bündig zur Betondecke abschneiden (bevor man die Leitungen einzieht)
  4. Helfer organisieren und Leitungen einziehen. Immer einen Elektroplan/Grundriss bereit halten, Kabel beschriften und im Plan entsprechend markieren/abhaken. Am besten beide Enden beschriften (z.B. „O3L1“: Obergeschoss, Zimmer 3, Licht, Auslass 1).

Mit wortwörtlich kräftigen Einzug-Helfern war das Ganze in umgerechnet zwei Tagen erfolgreich erledigt. Als Belohnung konnte ich dann mit einem provisorischen Sicherungskasten binnen einer Stunde alle Räume mit Licht versorgen. Bei Reichelt gibt es E27 LED-Birnen für 1,69 EUR. Dazu jeweils eine Renovierfassung und eine Hand voll WAGO-Klemmen – voilá.