U-Wert

Immer wenn es um Dämmung geht, kommt der U-Wert (offiziell Wärmedurchgangskoeffizient) in’s Spiel. An dieser Stelle möchte ich die Website u-wert.net (vorsicht, Wortwitz:) wärmstens empfehlen. 🙂
Dort kann man sehr bequem die U-Werte verschiedener Konstruktionen berechnen und miteinander vergleichen.

Unser Kellerfußboden schaut zum Beispiel so aus:

Der U-Wert für diesen Aufbau beträgt (laut u-wert.net) 0,096 W/m²K. Nicht schlecht, oder? Schließlich kommt der „Mercedes Benz“ unter den Dämmstoffen zum Einsatz – aluminiumkaschierte Polyurethanplatten. Alleine das klingt schon toll. 😉

Aber: welchen U-Wert würde eine Bodendämmung mit einfachen Styroporplatten (EPS) ergeben? Laut u-wert.net kämen wir da auf 0,105 W/m²K bei ansonsten identischem Aufbau. Der Unterschied beträgt also sage und schreibe 0,009 W/m²K. Ich runde das im Folgenden mal großzügig auf 0,01 W/m²K auf.

Was bedeutet das nun in Euro? Gehen wir von einer Raumtemperatur im Keller von 20°C und einer Erdreichtemperatur von 6°C aus. Mit PUR beträgt die Einsparung pro Jahr und m² somit:
0,01 W/m²K * (20 – 6) K * 24 h * 365 Tage = 1,2264 kWh/m². Etwas über eine Kilowattstunde pro Jahr. Wow.
Bei einer Fläche von rund 80m² sind das also etwa 98,112 kWh – runden wir das mal auf 100 kWh auf.
Wir heizen effektiv mit Strom, also kostet uns eine Kilowattstunde (derzeit) rund 25 Cent. Da die Wärmepumpe aber mit einem Wirkungsgrad von (vereinfacht) 4,0 arbeitet, brauchen wir nur ein Viertel des Stroms. Die 100 kWh „kosten“ uns also (100/4)*0,25 = 6,25 Euro pro Jahr.

Hätten wir uns im Keller für EPS-Dämmplatten entschieden, wäre das Material rund 600,- EUR netto = 714 EUR brutto günstiger gewesen. Unter einfachsten Rechenbedingungen (konstante Stromkosten, durchgehend hohe Arbeitszahl der Wärmepumpe, usw.) würde sich die PUR-Dämmung somit nach „nur“ 114 Jahren gelohnt haben.

Merke: auch wenn der Architekt gleichzeitig Energieberater ist, heißt das nicht, dass dessen Konstruktionen auch wirtschaftlich sinnvoll sind. Sollten wir nochmal bauen, würde ich jede einzelne Dämmung auf Wirtschaftlichkeit prüfen – in unserem Fall hätten wir den Kellerfußboden dann wohl eher mit EPS gedämmt.

Die Gefälledämmung auf dem Dach ist übrigens auch aus PUR – da brauchen wir das aber wegen der Druckstabilität für die Photovoltaikanlage. Dafür ist das Dach nicht durchgehend mit PUR gedämmt, sondern nur das Gefälle – der Rest selbst ist (günstiges) EPS.

PS: falls ich irgendwo einen Denk- oder Rechenfehler drin habe, bitte ich um Feedback. 🙂

Kosten-Schock

Dass die Baukosten für ein „Plusenergie-Haus“ etwas höher liegen als bei einem konventionellen Haus (nach EnEV) war uns von Anfang an klar. Aber was kostet das nun konkret?

Für unsere erste Planung („können wir uns das leisten?“) blieb also erst mal nichts anderes übrig, als sich im Internet, in Immobilienbörsen und bei Freunden zu informieren. Das Ergebnis war dann:

  • der Keller (als „weiße Wanne“) kostet wohl so rund 50.000 €
  • das „restliche“ Haus – je nach Ausstattungsstandard – dürfte so bei ca. 1.800,- €/m² liegen (zzgl. Grundstück, Baunebenkosten, Architekten-/Planungskosten, Garage, Außenanlagen, Küche, Photovoltaik).

Die erste Kostenschätzung des Architekten hat uns erstmal etwas „geerdet“ 🙂 Einige Posten enthalten natürlich noch einen großzügigen Puffer, bei anderen ging der Architekt offenbar von einem deutlich höheren Ausstattungsstandard aus als wir (z.B. Alu- vs. Kunststoff-Fenster, Terasse für 15.000 EUR, etc.).

Wir lassen nun also die goldenen Wasserhähne und Elfenbein-Treppengeländer weg, dann klappt das schon irgendwie. 😉

Umgerechnet auf die reine Wohnfläche betragen die Kosten (ohne Grundstück, Außenanlagen und Küche, aber inkl. Garage, Photovoltaik/Batteriespeicher) rund 2.700 €/m². Mal schauen, wie viel es am Ende tatsächlich wird…