Aufbau der Wärmepumpe

Ende März war es soweit: die Wärmepumpe kam. 🙂 Das bedeutete, dass wir rechtzeitig Fliesen unter dem Pufferspeicher und der Wärmepumpe zu legen hatten. Ich war mir unsicher wie es mit der Restfeuchte beim Zementestrich im Keller aussah, und war (beruflich bedingt) zeitlich recht unflexibel, also haben wir nur an den geplanten Stellflächen die Fliesen gelegt.

Bei den Fliesen haben wir keine Kosten und Mühen gescheut 😉 und das Modell Vega Anthrazit von Hornbach für 7,95 €/m² verlegt. Die Menge (bzw. das Gewicht!) sind nicht zu unterschätzen – es war rund eine Tonne Material, das wir mit einem geliehenen Transporter von Hornbach unkompliziert und schnell eingekauft haben. Die Fliesen habe ich dann im geplanten Muster auf den Boden gelegt und somit die zu fliesenden Bereiche festgelegt.

Mein Vater hat mich in die Kunst des Fliesenlegens eingearbeitet, mit dem Ergebnis war ich durchweg zufrieden.

Ein paar Tage später war dann der Heizungsbauer aktiv:

Bei der Wärmepumpe handelt es sich um die SWC 82K3 von Alpha Innotec. Das Modell hatte der Heizungsbauer vorgeschlagen, und ich bereue das bislang überhaupt nicht. Der Hersteller kommt quasi „aus der Region“ (ist von uns aus <50km entfernt), hat jahrelange Erfahrung und eine exzellente Beratung.

Die darauffolgenden Tage war unser Heizungsbauer dann mit der Verrohrung im Technikraum beschäftigt – und da kam ganz schön was zusammen. Zeitgleich hat der Brunnenbauer die Soleleitungen gespült und mit Sole gefüllt. Der Heizungsbauer hat nach Anschluss der Wärmepumpe die Soleleitung entlüftet und verpresst.

Verteilerschrank

Nachdem wir im Januar die meisten Leitungen eingezogen hatten ging es Anfang März an den Verteilerschrank. Mit dem Elektriker wurde vereinbart, dass ich den Verteilerschrank selber verdrahte und er dann später den (separaten) Zählerschrank anschließt sowie am Ende die gesamte Anlage durchmisst.

Nach einer etwa einwöchigen Planungsphase stand das Equipment fest: ein „Hager ZB35S“ sollte es werden, ausgestattet mit verschiedenen fertigen Modulgruppen (UD21A1 usw). Dazu ordentliche Kabelrinnen (OBO Bettermann RKSM). Da der Schrank und die Kabelrinne per Spedition versendet werden mussten, habe ich diese im selben Shop bestellt um Versandkosten zu sparen. Die Hager-Schrankmodule (UD…) hatte ich in einem anderen Shop bestellt, wo diese nochmal deutlich günstiger waren, dort dauerte der Versand nur leider etwas länger. An einem Mittwoch Vormittag wurde alles angeliefert, mit der Familienkutsche zur Baustelle gefahren und am Donnerstag Abend mit der Installation begonnen.

Das war die Ausgangssituation:

Zuerst habe ich den Schrank an die Wand geschraubt (ging zum Glück alleine, sieht schwerer aus als es ist) und anschließend die Kabelbündel gelöst und grob vorsortiert:

Dann konnte ich schon die Trägermodule einbauen (die wurden später übrigens noch mal versetzt):

Ich bereue es überhaupt nicht, mich für diese Module entschieden zu haben: die Installation ist kinderleicht, alle Komponenten sind aufeinander abgestimmt und mir hatte nichts gefehlt (außer zwei zu wenig bestellten Trägerschienen weil ich mich verrechnet hatte). Das System ist relativ einfach: es gibt diese Module in verschiedenene Breiten (ein bis zwei Felder), in verschiedenen Höhen (ich glaube ein bis drei Reihen) sowie mit isolierten Hutschienen (ideal für Reihenklemmen) und mit „normalen“ Hutschienen und offenen Abdeckungen. Eine genaue Stückliste plane ich am Ende noch mal zu veröffentlichen.

Die Reihenklemmen

Dann ging es auch schon an die eigentliche Fleißarbeit: das Auflegen aller Leitungen auf die Reihenklemmen. Bei der KNX-Installation ist das obligatorisch, weil man so beliebig zwischen Aktoren und Verbrauchern (=Steckdosen/Lampenauslässen) umklemmen kann. Bei einer „konventionellen“ Verdrahtung braucht man das normalerweise nicht, da werden die NYM-Leitungen direkt an die Sicherungsautomaten angeklemmt.

Ich hatte mich für das Klemmensystem von PHOENIX entschieden und auch das nicht bereut. Es gibt für wirklich jeden Zweck die passende Klemme.

Es hat ganz schön lange gebraucht bis ich guten Gewissens die erste NYM-Leitung abgezwickt hatte („ab ist ab“ – da will man keinen Fehler machen), und irgendwann war die erste Klemme fertig aufgelegt:

Den Freitag Abend und den kompletten Samstag habe ich dann im Keller verbracht und durfte am Ende auf das Ergebnis stolz sein:


Nach weiteren fleißigen Abenden konnte ich dann endlich die ersten KNX-Geräte einbauen und mit der Verdrahtung loslegen:

Fortsetzung folgt.

Fenstertausch

Noch vor dem Innenputz hatten wir die Fensterbänke in Eigenleistung gekauft und eingebaut: weißer Carrara-Marmor. Wunderschön.

Dumm nur: nach dem Einbau kam mir die Höhe der Fenster im Erdgeschoss etwas merkwürdig vor. Wie sich dann herausstellte hatte unser Architekt die Höhe der Fensterbrüstungen falsch im Werkplan angegeben: alle Fenster im Erdgeschoss saßen 5cm zu tief. Auf den ersten Blick mag das nicht viel sein. In der Küche soll die Arbeitsfläche aber bündig zur Fensterbank sein, und da macht es einen deutlichen Unterschied ob man auf 86cm oder auf 91cm Höhe arbeitet.

Da dieser Fehler ohne Frage auf das Konto des Architekten ging vereinbarten wir, dass zumindest das Fenster in der Küche wieder ausgebaut und statt dessen ein kleineres Fenster eingebaut wird (eben 5cm höher).

Leider ist der Architekt auch kein Organisationstalent: der Fensterbauer war dann (Mitte März) für einen Dienstag angekündigt, die Mauerer könnten am Freitag vorher die Brüstung entsprechend aufmauern. Irgendwie hatte sich der Architekt keine Gedanken darüber gemacht, wer denn das alte Fenster ausbaut und was dann von Freitag bis Dienstag mit dem offenen Fenster sein soll… 🙁

Naja, kurzerhand habe ich mich über den Ausbau von Fenstern informiert (YouTube ;-)) und das Ding entfernt. Die schöööne Marmorfensterbank konnte leider nur auf die grobe Art ausgebaut werden…

Glasfaseranschluss

Neulich kam während dem alltäglichen Lüften ein Mitarbeiter der Stadtwerke vorbei und wollte wissen, ob sie denn eben den Glasfaseranschluss verlegen könnten. Es dauerte dann keine fünf Minuten, und schon schoss nach einem Reinigungs-Stopfen eine Glasfaserleitung durch das vorverlegte Leerrohr.

Die Leitung enthält übrigens 12 Fasern, von denen sechs gespleißt wurden. Von denen wird wiederum nur eine genutzt (ich vermute mal bidirektional, was den dämlichen Unterschied zwischen Upload- und Download-Bandbreite erklären würde).

Der kleine graue Kasten (APL: Abschlusspunkt Linientechnik) wurde in direkter Nähe zur Mehrsparten-Hauseinführung gesetzt. Von dort aus wird es dann noch mal per Glasfaser zum „ONT“ (Optical Network Termination) gehen – quasi ein Medienkonverter auf Kupfer. Der ONT braucht blöderweise einen Stromanschluss (warum steht sowas eigentlich nie in den ganzen Bauherren-Broschüren?!). Ich plane, den ONT mit in unseren kleinen Serverschrank zu stellen, was bedeutet, dass ich noch eine (empfindliche) Glasfaserleitung einmal quer durch den Technikraum verlegen werden muss. Die drei Steckdosen auf dem Bild sind eigentlich schon für Waschmaschine, Trockner und als „allgemein zugängliche Arbeitssteckdose“ verplant.

Dampfbad

Was rein muss, muss auch wieder raus. In diesem Fall: das Wasser aus dem Putz und dem Estrich. Insgesamt wurden dabei (ganz grob) rund 6-8 m³ Wasser eingebracht. Der Teil, der nicht chemisch gebunden wurde, muss jetzt das Haus verlassen. Erst wenn der Estrich hinreichend trocken ist, können darauf die verschiedenen Bodenbeläge (insbes. Fliesen und Parkett) verlegt werden.

Für den Estrich gibt es ein Aufheizprotokoll, welches genau vorschreibt wie lange die Fußbodenheizung bei welcher Temperatur laufen muss, damit sich der Estrich korrekt ausdehnt (ohne sich zu wölben) und ideal trocknet. Die Heizprotokolle für Anhydrit- und Zementestrich sind übrigens unterschiedlich. In unserem Fall bedeutet das: erst läuft das Anhydrit-Heizprogramm (weil der Anhydritestrich früher beheizt werden darf), danach das für den Zementestrich.

Die Heizquelle selbst ist hierbei ein Problem. Die eigentliche Heizung (Erdwärme) ist noch nicht eingebaut. Außerdem erfordert das Estrichheizprogramm eine hohe Vorlauftemperatur (bis zu 55°C) – diese Energie darf nicht aus der Erdwärmebohrung entnommen werden, da diese sonst vereisen würde und somit „kaputt“ wäre. Die Lösung ist ein externes Heizgerät, welches an den Fußbodenheizkreislauf angeschlossen und mit Strom betrieben wird. Das Gerät hat eine Leistung von bis zu 22 kW.

Bei uns läuft dieses Heizgerät nun seit fast genau zwei Wochen. In dieser Zeit wurden rund 5 Megawattstunden (5.000 kWh) Strom verschlungen. Zum Vergleich: der gesamte Rohbau (inkl. Kran, Steinsäge usw.) hat keine 500 kWh verbraucht…

Immerhin bekommen wir etwas für den Strom: eine eigenes Dampfbad. Und zwar ein richtig großes. 🙂

Gerade in den ersten Tagen kam so richtig viel Dampf aus allen Poren. Die relative Luftfeuchtigkeit betrug durchgehend >90%, während die Temperatur von ursprünglich 6°C auf inzwischen fast 40°C gestiegen ist. Inzwischen ist der Zenit überschritten, die Feuchtigkeit nimmt nun stetig ab.

WICHTIG: in dieser Phase sollte man alles aus dem Haus entfernen, was nicht absolut wasserfest ist. Jedes Metallteil fängt sonst an zu rosten und jedes Stück Holz zu schimmeln. Von unserer hölzernen Bautür will ich mal lieber gar nicht erzählen…

Lüften, lüften, lüften!

Um die feuchte Luft aus dem Haus zu bekommen gibt es zwei Möglichkeiten: Lüften und/oder Bautrockner. Wir machen beides: mindestens 3x täglich Stoßlüften, außerdem läuft ein „kleiner“ Bautrockner (max. Leistung: 55 Liter/Tag) rund um die Uhr. Der Bautrockner steht im Obergeschoss im Treppenhaus (da dürfte sich die meiste warme Luft sammeln), und das Kondenswasser fließt über einen angeschlossenen Schlauch direkt ab – ansonsten wäre der Wasserbehälter nach wenigen Stunden schon wieder voll und das Gerät würde sich abschalten.

Wir lassen die Fenster bewusst nicht gekippt, um die „teure“ Heizenergie nicht einfach so aus dem Fenster heraus zu heizen. So lange sich die Luft erwärmt, kann sie Wasser aufnehmen. Vor der Sättigung (also 100% relativer Luftfeuchte) sollte dann idealerweise stoßgelüftet werden. Wenn ich (wie heute) den ganzen Tag über im Haus bin, dann lüfte ich alle 2-3 Stunden. Man kann dann regelrecht dabei zusehen, wie die Feuchtigkeit aus den Wänden verschwindet.