Rauchwarnmelder

Rauchmelder sind inzwischen natürlich obligatorisch. Und in einem „Smart Home“ ist es genauso selbstverständlich, dass diese untereinander vernetzt sind: so wird man auch im Schlafzimmer geweckt, wenn im Technikraum im Keller Rauch entsteht.

Zur Vernetzung gibt es im Grunde nur zwei Möglichkeiten: per Draht oder per Funk. Bei Vernetzung per Funk benötigt jeder Rauchwarnmelder (RWM) noch ein Funkmodul. Letzteres ist meistens mit einer eigenen 10-Jahres-Batterie ausgestattet, muss also irgendwann auch entsorgt/ersetzt werden. Bei einer Drahtvernetzung kann man sich überlegen, ob man die RWM einfach mit einer 2-adrigen Leitung miteinander verbindet (dann können alle Melder einer Linie gleichzeitig Alarm geben), oder ob man jedes Gerät z.B. mit an den KNX-Bus anbindet (damit wüsste man dann im Alarmfall, welches Gerät ausgelöst hat, und kann z.B. auch den Batteriestand jedes einzelnen Gerätes abrufen). Da jedes KNX-Modul aber auch noch mal mit rund 70,- € zu Buche schlägt, haben wir eine günstige „Hybrid“-Lösung gewählt.

Beim Verlegen der Leerrohre wurde in jedem Stockwerk eine Ring-Topologie vorbereitet, deren beiden Enden jeweils zum Technikraum führen. Im Technikraum kommen somit 6 Leitungen an (pro Stockwerk einmal abgehend, einmal ankommend). In jedem Zimmer sowie im Flur und Treppenhaus wurden die Positionen der Rauchmelder vorab eingeplant, die Leerrohre (kommend/gehend) kommen da jeweils paarweise aus der Decke.

Bei den Rauchmeldern haben wir uns für Dual-Rauchmelder (Erkennung von Rauch und starken Termperaturanstiegen) mit Kabelvernetzung entschieden. Zudem sollten diese eine 10-Jahres-Batterie haben – danach sollten die Sensoren ohnehin als verschmutzt betrachtet und die Geräte ausgetauscht werden. Am Ende sind wir bei „GIRA Dual Q“ gelandet (für die gibt es auch ein KNX-Modul), es gibt aber auch einige Alternativen (z.B. von Ei Electronic).

Die Installation ist denkbar einfach: Kabeldurchlass herausbrechen, Halterung an die Decke schrauben, Brandmeldekabel an eine Klemme anschließen, Rauchmelder befestigen.

Auf diesem Bild ist nur ein Kabel zu sehen: die Ringe pro Stockwerk sind „offen“, d.h. die Leitung vom letzten Rauchmelder zurück in den Keller ist nicht verlegt (nur Leerrohr vorbereitet) bzw. nicht angeschlossen. Aus EMV-Gründen wird das so empfohlen (wenn ein Blitz in der Nähe einschlägt, würde man sich so sonst eine riesige Induktionsschleife bauen).

Im Technikraum sind alle Brandmeldekabel an Reihenklemmen aufgelegt und somit alle drei Ringe miteinander verbunden. Ein einziger Rauchmelder (in dem Fall im Technikraum) ist mittels KNX-Modul zusätzlich an den KNX-Bus angebunden. Das eröffnet folgende Möglichkeiten:

  • einige Statusmeldungen (Batteriestand, Umebungstemperatur etc.) des direkt angeschlossenen Rauchmelders können ausgelesen werden (was ehrlich gesagt eher irrelevant ist)
  • wird Alarm ausgelöst, dann wird dieser an den KNX-Bus gemeldet. Man kann somit z.B. automatisch alle Jalousien hoch fahren (um eine Rettung zu vereinfachen), Licht einschalten, usw. Bislang habe ich davon noch nichts umgesetzt, ist aber eingeplant… 😀
    Die Alarmierung unterscheidet übrigens zwischen „lokal“ (von dem RWM mit dem KNX-Modul erkannt) oder „remote“ (über den 2-Draht-Bus gemeldet).
  • man kann vom KNX-Bus aus auch einen Alarm auf dem 2-Draht-Bus auslösen: entweder um die akustische Funktion aller Geräte zu testen (inkl. ob alle Geräte noch korrekt am 2-Draht-Bus angeschlossen sind), oder z.B. die Kinder aufwecken. 😉
    Man sollte es damit aber nicht übertreiben, da jede Alarmsignalisierung auf Kosten der Batterielebensdauer geht.

Beim Schleifen einer Wand im Treppenhaus habe ich unfreiwillig einen Rauchalarm ausgelöst und somit die korrekte Funktionsweise testen können 🙂 Der Alarm muss dann am auslösenden Gerät bestätigt werden, es reicht nicht das an irgendeinem anderen RWM zu bestätigen.

Wir haben etwa 15 Rauchmelder installiert, die Kosten pro Gerät lagen bei rund 35,- EUR sowie einmal rund 70,- EUR für das KNX-Modul.