Leerrohr-Finale

Ende letzter Woche kam die Obergeschoss-Decke. Am Donnerstag Nachmittag lag die Filigrandecke, danach durfte ich mit meinen Leerrohren loslegen. Diesmal hatte ich zum Glück auch noch das ganze Wochenende Zeit, was ich auch genutzt habe. In aller Ruhe konnte ich so die Lüftungs- und die Elektro-Leerrohre ziehen und musste dabei nur so lange arbeiten wie es „Spaß“ gemacht hat. Bei perfektem „Goldener-Herbst“-Wetter war das ziemlich entspannt. 🙂

OG-Decke "vorher" Kabelbündel im Technikschacht Leerrohre, Leerrohre und Leerrohre Schaut schlimmer aus als es ist. :) OG-Decke "nachher"

Am Montag Vormittag war ich auch wieder auf der Baustelle um mit dem Polier noch ein paar letzte Dinge zu klären, als unser Architekt und später auch der Statiker dazu stießen. Vom Statiker haben unsere Rohbauer und ich ein ausdrückliches Lob für die ordentliche Arbeit bekommen – ich war da natürlich besonders stolz und glücklich 🙂

So floß dann um kurz nach 10:00 der erste Beton. Das tolle Wetter, das Lob vom Statiker (und dass es keine Probleme mit den vielen Leerrohren gab) und die lockere Atmosphäre mit den Arbeitern hatte meine Stimmung deutlich aufgebessert, nachdem es vorher nämlich ein (leider) sehr ernstes und weniger erfreuliches Gespräch mit dem Architekten gab – ärgerlicherweise wurden nämlich mehrere besprochene und dokumentierte Änderungen nicht umgesetzt, was letztlich auf dem Mist vom Architekten gewachsen war. 🙁

Betonlieferung Betonlieferung Aufbeton auf Filigrandecke Endlich - Beton auf die Rohre, und gut is'!

Nun ist das Betondach fertig, aktuell wird die Attika und der Ringanker gemauert, und für nächste Woche sind bereits die Dachdecker einbestellt.

Wasser marsch!

Für das vergangene Wochenende waren bei uns bis zu 110 l/m² Niederschlag angekündigt. Es waren dann zwar „nur“ 20-30 Liter, aber es hat den ganzen Samstag und Sonntag mit nur kurzen Pausen durchgeregnet. Am Sonntag Abend habe ich der Baustelle einen kurzen Besuch abgestattet um nach dem Rechten zu sehen, und dabei festgestellt dass wir knapp 2cm Wasser im Keller hatten. Den Weg hat es sich wohl durch das offene Treppenhaus gesucht.

Wasser im Keller

Am Samstag hatte ich – rein vorsichtshalber – eine Tauchpumpe beim Baumarkt meines Vertrauens erstanden, allerdings stellte sich am Sonntag heraus, dass irgendein anderer „Kunde“ dort ein wichtiges Schlauchanschlussstück aus dem Karton geklaut hatte. Also habe ich kurzerhand eine baugleiche Pumpe von Freunden ausgeliehen um dann ein paar Stunden im Keller zu planschen…

Tauchpumpe Wasser marsch!

Meine Kaufempfehlungen:

  • eine Klarwasser-Tauchpumpe – die können das Wasser häufig bis zu 1mm abpumpen. Je höher der Wasserstand, desto effizienter arbeiten die Pumpen natürlich.
  • optional: eine Schmutzwasser-Tauchpumpe. Gibt’s auch schon ab 50-60 Euro, hat unglaubliche Power, kann aber „nur“ bis ca. 5cm abpumpen. Lohnt sich eher für’s „Grobe“ (wenn’s also eigentlich schon zu spät ist).
  • einen Naßsauger natürlich. Damit kann man das restliche Wasser „aufsaugen“ und dann z.B. in einen Eimer mit darin stehender Pumpe schütten, welche das dann nach oben pumpt (dann muss man nicht den vollen Saugbehälter durch’s Treppenhaus schicken).

2cm klingen eigentlich nicht nach viel Wasser. Multipliziert mit z.B. 100m² sind das aber 2 Kubikmeter = 2000 Liter. Mein Naßsauger fasst ca. 10 Liter Flüssigkeit pro Ladung – ohne Tauchpumpe würde das also bedeuten, den Behälter 200 mal die Treppen hoch zu tragen und dabei 2 Tonnen Wasser zu schleppen.

Dust Commander

Wenn es bei der Elektro-Rohinstallation an das Fräsen der Schlitze geht, kommt man nicht um das Thema Staubabsaugung herum. Gerade bei Ziegelsteinen entsteht ein extrem feiner, lästiger und nicht gerade gesunder Staub beim Schlitzen.

Profis verwenden hierzu in der Regel entsprechende Profi-Sauger mit einer automatischen Abrüttelung des Filters. Der Sauger selbst ist im Grunde „nur“ ein normaler Industriesauger, das heißt, dass die komplette angesaugte Luft (mitsamt dem Staub) wahlweise im Beutel oder (falls ohne Beutel) direkt im Schmutzbehälter des Saugers landet, und die „Abluft“ (die dann noch immer unglaublich viel feinen Staub enthält) durch einen Filter aus dem Sauger heraus geführt wird. Dieser Filter setzt sich mit der Zeit natürlich zu – die Profi-Sauger haben dafür dann eine automatische Abrüttel-Funktion, welche den Filter regelmäßig „abklopft“ sobald die Saugleistung nachlässt.

Es gibt aber eine elegante und vor allem äußerst kostengünstige Alternative: der Dust Commander. Dabei handelt es sich im Grunde nur um eine Hand voll Plastik, welches zwischen das Werkzeug und den Sauger geklemmt wird und über einen Zyklon-Effekt den enthaltenen Schmutz aus der Saugluft abscheidet. Ich bin in einem Forum darüber gestoßen, habe dann die durchweg positiven Rezensionen bei Amazon etc. gelesen und kurzerhand so ein Teil bestellt. Es kostet so rund 37 Euro (wobei es auch noch „billigere“ Nachbauten für rund 20 Euro gibt). Dazu sollte man unbedingt einen großen Blecheimer nehmen, da das vom Sauger erzeugte Vakuum die meisten Plastikeimer zusammenzieht. In den Deckel des Eimers wird ein 60mm Loch gebohrt (bei dem dünnen Blech geht das mit der billigsten Lochfräse aus dem Baumarkt, kostete mich noch mal 4,50 EUR). Darauf wird der Dust Commander mit vier Schrauben befestigt – insgesamt dauert der Zusammenbau keine zehn Minuten. Ich hatte zudem noch einen Saugschlauch von einem kaputten Sauger übrig – ansonsten muss man sich entsprechend noch einen separaten Schlauch zulegen (Tipp: darf ruhig etwas länger sein – 3 Meter sind ideal).

Anfangs war ich etwas skeptisch ob das klappt und habe den frisch zusammengebauten Dust Commander mitsamt dem noch fast jungfräulichen Kärcher auf den feinen Betonstaub im Keller losgelassen, später auf den Bohrstaub vom Dosensenken.

Dust Commander am Kärcher

Das Ergebnis hat mich überzeugt: während im Blecheimer eine stattliche Menge allerfeinster Staub lag, war der Sauger leer. Also komplett leer. Wirklich! 🙂 Selbst Steinchen etc. landeten im Blecheimer.

gesaugter Boden

Danach folgte der Praxiseinsatz: an der Mauernutfräse angeschlossen zog ich meinen ersten Schnitt in die Ziegel. Auch das Ergebnis war beeindruchend: kaum Staubentwicklung, der Dust Commander verrichtete problemlos seine Arbeit.

Mauernutfräse und Dust Commander

Inzwischen habe ich die ersten zwei Räume fertig „geschlitzt“ sowie bei der Gelegenheit gleich mal den Fußboden grob gesaugt (weil’s so viel Spaß gemacht hat 😉 ). Der Blechbehälter (30L) ist zu etwa einem Drittel mit feinstem Staub gefüllt, der Kärcher nach wie vor praktisch leer.

Ich arbeite übrigens trotzdem beim Schlitze fräsen durchgehend mit Atemschutz (neben Hörschutz und Schutzbrille), ein kleines bisschen Staub lässt sich da nicht ganz vermeiden (ist aber weniger als beim Bohren der Dosenlöcher).

Der einzige Nachteil ist, dass man neben dem Sauger eben noch den Blecheimer mit herum bewegen muss. In meinem Fall (mit dem leider recht kurzen Saugschlauch) musste ich diesen sogar etwas aufbocken, um mit der Mauernutfräse die ganze Wand abfahren zu können. Ich habe im Internet aber schon Konstruktionen gesehen, bei denen der Sauger und der Blecheimer einfach zusammen auf ein Brett mit vier Transportrollen draufgestellt wurden.

Als Sauger verwendet ich übrigens den Kärcher WD 5 P. Dieser hat eine Steckdose, welche man zur automatischen Ein-/Ausschaltung des Saugers über das angeschlossene Werkzeug nutzen kann. Das hat zwei Vorteile: weniger Kabelsalat auf der Baustelle und man spart sich das andauernde Ein-/Ausschalten vom Sauger.

Leerrohre ohne Ende

Ich kann nun keine Leerrohre mehr sehen. In einer schweißtreibenden Aktion wurde gestern und heute die Erdgeschoss-Decke fertiggestellt.

Um etwas besser vorbereitet zu sein als beim Keller habe ich diesmal meinen Elektro-Plan in Visio ausführlichst aufbereitet, also nicht nur die Skizzen auf die Baustelle mitgenommen. Dabei hat sich schon herauskristallisiert, dass es noch „etwas“ mehr Leerrohre werden als im Keller. Da wir aufgrund hoher Spannweiten im Wohnzimmer noch eine kleine statische Herausforderung haben (gelöst mittels Überzug, der auf zwei Unterzügen liegt), habe ich auch noch direkten Kontakt mit dem Statiker aufgenommen um zu klären, wo und wie viele Leerrohre ich durch diese Stahlgerüste legen darf. Das führte dann wiederum dazu, dass ich die Steckdosen im Wohnzimmer nicht alle einzeln über die Decke anfahre, sondern nur 1x, und den Rest über den Fußboden oder Schlitze verlege.

Elektro-Planung

Am Dienstag Nachmittag lagen dann die Filigrandecken, und ich stand gegen 17:00 auf der Baustelle. Wie sich zeigte aber recht ratlos: ein wichtiges Element war noch nicht aufgelegt, und einige hatten noch einen größeren Spalt zur Wand – so konnte ich also noch nichts verlegen. Also habe ich den Abend genutzt und soweit wie möglich schon mal die Bohrlöcher angezeichnet (Lage, Größe und Symbol für die Verwendung).

Mittwoch früh um ca. 08:30 habe ich dann losgelegt: erst in einer Hälfte des EG alle Löcher von unten gebohrt, dann rauf auf die Decke und Rohre gezogen. Währenddessen haben die Rohbauer das Gerüst weiter aufgestockt, Isolierung vorbereitet, Armierung der Überzüge gebastelt und vieles mehr. Der Statiker erwähnte am Telefon, dass er am Donnerstag die Abnahme machen würde und am Freitag aufbetoniert würde. Der Rohbauer meinte, dass er am liebsten am Nachmittag noch die Stahlmatten auflegen möchte und am Donnerstag nach dem Statiker der Beton fließen soll, da das Wetter am Freitag schlechter wird. Streß. 🙁

Gut, ich hatte keine Lüftungsrohre zu verlegen (die müssen aufgrund der Statik über den Rohboden des Obergeschosses geführt werden). Aber die komplexe Elektrik (insbes. Arbeitszimmer, Küche, Medien-Bereich im Wohnzimmer, etc.) führt dazu, dass es immer mehr und mehr Leerrohre wurden.

Kurzum: ich habe bis ca. 20:45 meine Leerrohre gezogen (gut über 12 Stunden). Trotz Baustrahler war aber dann Feierabend (ich wollte nicht übermüdet im schlechten Licht irgendwo stolpern). Also ab nach Hause.

Heute früh bin ich um 06:30 aufgestanden (und das als ausgewiesener Langschläfer, der vor 09:00 normalerweise kein Auge auf bekommt). Um 07:00 stand ich im Baumarkt und habe in letzter Not dort noch zwei Rollen M20-Panzerwellrohr gekauft. Um 07:15 war ich auf der Baustelle, wo zwei Arbeiter des Rohbauers gerade Material und Werkzeuge in einen Transporter geladen und kurze Zeit später abgedüst sind. Offenbar waren die heute spontan noch auf einer anderen Baustelle aktiv – Glück für mich. So habe ich dann in aller Ruhe erst noch die wichtigsten fehlenden Rohre nachgezogen (Deckenbeleuchtung Wohnzimmer und so 🙂 ), und dann nach und nach die „Bonus-Rohre“. Selbst das dauerte aber bis 13:30, ohne Unterstützung von meiner Frau wäre ich sicher noch ein paar mal verzweifelt (zu Perlit-Ziegeln werde ich mich später noch mal auslassen), und vor allem hätte ich wohl die Außenbeleuchtung „wegoptimiert“.

Ein Leerrohr kommt selten allein Im Schnitt 6-8 Leerrohre pro "normalem" Zimmer Alle Wege führen zum Technikschacht Und noch mehr Leerrohre... Fiese Fingerarbeit zwischen Stahl, Ziegel und Bitumen   Zum Glück gibt's nun auch noch Rohre zur Tür (Licht, Klingel)

Als ich gerade alles zusammengeräumt hatte, rückte der Rohbau-Trupp an und begann direkt mit dem Verlegen der Stahlmatten – wir haben uns die (noch nicht vorhandene) Klinke in die Hand gegeben. Auf meine Frage, ob der Statiker denn bei den ganzen Leerrohren Probleme machen könnte, meinte der Bauunternehmer wörtlich: „Dir nicht, höchstens uns. Dann muss halt mehr Eisen drauf.“. Mir ist das Recht – lieber zahle ich noch für eine halbe Tonne mehr Baustahl, als dass es heißt „da müssen aber 20% der Rohre wieder raus!“. 😛

Heute Abend war ich mit den Kindern noch mal kurz auf der Baustelle. Beton war (leider) noch nicht drauf. Aber irgendwie wirkte nun alles ganz friedlich… 🙂

Stahl drauf und gut is'. Unser kleiner Luxus: eine Hand voll Kaiser-Deckendosen

Für die Statistik:

  • rund 700m Leerrohre (ca. 50-60 Stück): ca 5% M32 Fränkische FBY-EL-F, 5% M20 aus dem Baumarkt, 60% Fränkische FFKuS-EM-F M25 und 30% M20.
  • 14 Stunden alleine auf der Baustelle, weitere 3,5 Stunden zu zweit

Von einem der Rohbauer gab’s übrigens ein ausdrückliches Lob, dass ich die Betonrohre (FFKuS) verwende. Die günstigeren schwarzen Rohre werden in der Sonne nämlich ziemlich warm und dadurch weich – was dazu führt dass die bei einem versehentlichen Drauftreten noch schneller kaputt gehen. Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, dass es sich spätestens beim Technikschacht gar nicht vermeiden lässt, auf die Rohre zu treten.

Der Keller ist fertig

Und ich bin auch fertig. Fix und fertig.

Der Reihe nach: am Montag ging’s auf der Baustelle wieder weiter: bis zum Abend war die erste Hälfte des Kellers gemauert, am Dienstag folgte der Rest. Am Mittwoch wurde die Filigrandecke über dem Keller aufgelegt und die Schalung für’s Betonieren installiert:

Keller-Innenwände am Montag Keller-Innenwände am Dienstag

Das war dann auch für mich der Startschuss: am Mittwoch Nachmittag (nachdem die Bauarbeiter Feierabend hatten) habe ich rund 75m Lüftungsrohr (DN75) verlegt, die Luftauslässe eingebaut und die Lüftungsrohre daran angeschlossen. So ganz alleine mit diesem unhandlichen Schlauch war das zwischendurch ein ganz schöner Kampf, erst recht wenn man das zum ersten Mal macht. Mit der Zeit kam aber etwas Routine in die Angelegenheit.

Danach habe ich die ersten Leerrohre für die Lichtauslässe in allen Zimmern verlegt. Die Anschaffung eines 9-Kilo-Bohrhammers (SDS-Max) und hochwertigen Bohrern war jeden Cent wert. Nur bei jedem etwa 6ten Loch bin ich auf Armierungseisen gestoßen.

Nachtbaustelle ;)

Die Deckenlöcher habe ich anfangs von unten gebohrt, damit der Beton nicht so abplatzt. Die Strategie habe ich dann aber am Donnerstag aufgegeben.

Da stand ich um Punkt 08:00 auf der Baustelle, um alle weiteren Leerrohre zu verlegen (KNX, 1-Wire, Rauchmelder, Strom, Netzwerk, Antenne). Diese Flut an Rohren, die noch fehlende Routine und die nicht ideale Vorbereitung führten dazu, dass die Zeit immer knapper wurde. Der Rohbauer wollte eigentlich um 13:30 die Stahlmatten aufbringen und am selben Tag noch betonieren – daraus wurde dann aber nichts mehr. Um etwa 15:30 war ich fertig – der Stahl kam noch am Donnerstag drauf, der Beton dann erst am Freitag.

Leerrohre Leerrohre

Was lief schief?

Ich hätte in meinen Plänen deutlicher einzeichnen sollen, wo ich wie viele Löcher für Leerrohre brauche, nicht nur in welchen Ecken die sein sollen. So bin ich immer wieder mit dem schweren Bohrhammer über die Leiter zwischen Keller und Kellerdecke hin und her geklettert – im Nachhinein hat das dauernde „Umrüsten“ bestimmt eine Stunde Zeit gekostet. Eine weitere halbe Stunde ging für „Überlegen vor Ort“ drauf, was gerade unter Zeitdruck besonders lästig ist und zu Fehlern führt. 3-4 Löcher waren am Ende zu viel drin (was egal ist, bei 25mm fließt da nicht viel Beton durch). Auch den eigentlich großen Technikschacht (220x30cm) habe ich nicht ideal ausgenutzt und dabei viel Platz verschenkt, den ich ja für noch zwei Ebenen mit Leer- und Lüftungsrohren brauchen werde.

Wenn man zu zweit ist, kann einer Löcher bohren und der andere dann schon mal Leerrohre ablängen und auslegen. Ursprünglich war mit dem Rohbauer abgesprochen, dass die Filigrandecken jeweils freitags aufgelegt und montags betoniert werden – dann hätte ich zwei ganze Tage Zeit, und Zugriff auf mehr Helfer.

Die Menge an Rohren ist nicht zu unterschätzen. Das hat mit KNX an sich nicht mal so viel zu tun: Netzwerk, Koax und Rauchmelder brauchen ja auch eigene Rohre. Der Anteil der Rohre für Strom dürfte bei „nur“ ca. 50-60% liegen. Im EG wird sich das ändern, da sind noch deutlich mehr Steckdosen geplant als im Keller.

„Schatz, was hälst Du von Wandleuchten?“

Am Donnerstag Abend, kurz bevor ich völlig fertig ins Bett gefallen bin, ist mir siedend heiß eingefallen, dass ich die zwei Lichtauslässe für den Keller-Flur vergessen hatte. Mein Vorschlag, dann eben Wandleuchten einzubauen oder die Leitungen auf dem Beton zu verlegen (sichtbar) stieß auf wenig Zustimmung bei der Bauherrin. Also: Wecker gestellt, und um 07:30 stand ich wieder auf der Baustelle. Da die Stahlmatten schon lagen konnte ich natürlich keine Rohre mehr ziehen. Aber ich hatte noch Zeit und Platz um zwei 25mm-Löcher in die Decke zu bohren und kurze Leerrohre durchzustecken. Die Stromzuführung erfolgt dann über den Rohfußboden vom Erdgeschoss. Nachträglich hätte ich an diesen Stellen niemals mehr bohren können – da laufen einige Bündel an Rohren entlang (ich hätte da garantiert irgendwas angebohrt), und gleichzeitig liegt in der Decke beim Treppenhaus so viel Stahl, dass ich selbst in der Filigrandecke erst auf den vierten Versuch durchgekommen bin!

Alle guten Dinge sind vier... Leerrohr über Rohdecke

Am Freitag Abend glänzte dann die frisch gegossene Decke in der Abendsonne. Der Rohbauer kam während meines Baustellenbesuchs auch noch mal kurz vorbei um den Beton zu gießen (also feucht zu halten).

fertige Kellerdecke Schalung der Kellerdecke

Fazit

Heute früh war ich im Keller und habe mit einem Freund einen kleinen Test gemacht: durch ein 25mm-Rohr haben wir ein Duplex-Netzwerkkabel und ein Koax-Antennenkabel (gleichzeitig) eingezogen. Hat zum Glück überraschend gut geklappt. Allerdings ist das 25er Rohr damit schon komplett voll – der Austausch einer einzelnen Leitung dürfte schwierig bis unmöglich sein. Ich denke, dass ich im EG/OG für Netzwerk und Antenne jeweils ein eigenes Leerrohr legen werde (somit noch mal 8-10 Rohre mehr…), und an ein paar Stellen noch „leere“ Rohre für die Zukunft (insbes. Richtung TV und Arbeitszimmer).

In einem Kellerraum haben sich leider ein oder zwei 20mm-Rohre beim Betonieren gelöst, die hatte ich nicht tief genug in den Raum eingeführt. Das heißt, vom Technikraum aus gibt es nun 1-2 Rohre die im Beton enden. Wenn ich mich richtig erinnere hatte ich bei den beiden (nun betonierten) Löchern nur ein Rohr für eine einfache Steckdose gelegt – die lässt sich notfalls auch durch die Wand durch von der anderen Seite aus versorgen. Künftig werde ich aber auf eine bessere Fixierung beim Durchlass achten.

Verwendet habe ich überall nur die FFKuS-Rohre von FRÄNKISCHE. Die kosten zwar fast doppelt so viel wie die FBY-EL Rohre, aber die 200-300 Euro Unterschied gehen in den Gesamtkosten (und insbes. in meinen eingesparten Kosten durch die Eigenleistung) schnell unter, da gehe ich lieber auf Nummer sicher. Interessanterweise kommen auf allen anderen Baustellen um uns herum „nur“ die FBY-Rohre zum Einsatz…