Der Keller ist fertig

Und ich bin auch fertig. Fix und fertig.

Der Reihe nach: am Montag ging’s auf der Baustelle wieder weiter: bis zum Abend war die erste Hälfte des Kellers gemauert, am Dienstag folgte der Rest. Am Mittwoch wurde die Filigrandecke über dem Keller aufgelegt und die Schalung für’s Betonieren installiert:

Keller-Innenwände am Montag Keller-Innenwände am Dienstag

Das war dann auch für mich der Startschuss: am Mittwoch Nachmittag (nachdem die Bauarbeiter Feierabend hatten) habe ich rund 75m Lüftungsrohr (DN75) verlegt, die Luftauslässe eingebaut und die Lüftungsrohre daran angeschlossen. So ganz alleine mit diesem unhandlichen Schlauch war das zwischendurch ein ganz schöner Kampf, erst recht wenn man das zum ersten Mal macht. Mit der Zeit kam aber etwas Routine in die Angelegenheit.

Danach habe ich die ersten Leerrohre für die Lichtauslässe in allen Zimmern verlegt. Die Anschaffung eines 9-Kilo-Bohrhammers (SDS-Max) und hochwertigen Bohrern war jeden Cent wert. Nur bei jedem etwa 6ten Loch bin ich auf Armierungseisen gestoßen.

Nachtbaustelle ;)

Die Deckenlöcher habe ich anfangs von unten gebohrt, damit der Beton nicht so abplatzt. Die Strategie habe ich dann aber am Donnerstag aufgegeben.

Da stand ich um Punkt 08:00 auf der Baustelle, um alle weiteren Leerrohre zu verlegen (KNX, 1-Wire, Rauchmelder, Strom, Netzwerk, Antenne). Diese Flut an Rohren, die noch fehlende Routine und die nicht ideale Vorbereitung führten dazu, dass die Zeit immer knapper wurde. Der Rohbauer wollte eigentlich um 13:30 die Stahlmatten aufbringen und am selben Tag noch betonieren – daraus wurde dann aber nichts mehr. Um etwa 15:30 war ich fertig – der Stahl kam noch am Donnerstag drauf, der Beton dann erst am Freitag.

Leerrohre Leerrohre

Was lief schief?

Ich hätte in meinen Plänen deutlicher einzeichnen sollen, wo ich wie viele Löcher für Leerrohre brauche, nicht nur in welchen Ecken die sein sollen. So bin ich immer wieder mit dem schweren Bohrhammer über die Leiter zwischen Keller und Kellerdecke hin und her geklettert – im Nachhinein hat das dauernde „Umrüsten“ bestimmt eine Stunde Zeit gekostet. Eine weitere halbe Stunde ging für „Überlegen vor Ort“ drauf, was gerade unter Zeitdruck besonders lästig ist und zu Fehlern führt. 3-4 Löcher waren am Ende zu viel drin (was egal ist, bei 25mm fließt da nicht viel Beton durch). Auch den eigentlich großen Technikschacht (220x30cm) habe ich nicht ideal ausgenutzt und dabei viel Platz verschenkt, den ich ja für noch zwei Ebenen mit Leer- und Lüftungsrohren brauchen werde.

Wenn man zu zweit ist, kann einer Löcher bohren und der andere dann schon mal Leerrohre ablängen und auslegen. Ursprünglich war mit dem Rohbauer abgesprochen, dass die Filigrandecken jeweils freitags aufgelegt und montags betoniert werden – dann hätte ich zwei ganze Tage Zeit, und Zugriff auf mehr Helfer.

Die Menge an Rohren ist nicht zu unterschätzen. Das hat mit KNX an sich nicht mal so viel zu tun: Netzwerk, Koax und Rauchmelder brauchen ja auch eigene Rohre. Der Anteil der Rohre für Strom dürfte bei „nur“ ca. 50-60% liegen. Im EG wird sich das ändern, da sind noch deutlich mehr Steckdosen geplant als im Keller.

„Schatz, was hälst Du von Wandleuchten?“

Am Donnerstag Abend, kurz bevor ich völlig fertig ins Bett gefallen bin, ist mir siedend heiß eingefallen, dass ich die zwei Lichtauslässe für den Keller-Flur vergessen hatte. Mein Vorschlag, dann eben Wandleuchten einzubauen oder die Leitungen auf dem Beton zu verlegen (sichtbar) stieß auf wenig Zustimmung bei der Bauherrin. Also: Wecker gestellt, und um 07:30 stand ich wieder auf der Baustelle. Da die Stahlmatten schon lagen konnte ich natürlich keine Rohre mehr ziehen. Aber ich hatte noch Zeit und Platz um zwei 25mm-Löcher in die Decke zu bohren und kurze Leerrohre durchzustecken. Die Stromzuführung erfolgt dann über den Rohfußboden vom Erdgeschoss. Nachträglich hätte ich an diesen Stellen niemals mehr bohren können – da laufen einige Bündel an Rohren entlang (ich hätte da garantiert irgendwas angebohrt), und gleichzeitig liegt in der Decke beim Treppenhaus so viel Stahl, dass ich selbst in der Filigrandecke erst auf den vierten Versuch durchgekommen bin!

Alle guten Dinge sind vier... Leerrohr über Rohdecke

Am Freitag Abend glänzte dann die frisch gegossene Decke in der Abendsonne. Der Rohbauer kam während meines Baustellenbesuchs auch noch mal kurz vorbei um den Beton zu gießen (also feucht zu halten).

fertige Kellerdecke Schalung der Kellerdecke

Fazit

Heute früh war ich im Keller und habe mit einem Freund einen kleinen Test gemacht: durch ein 25mm-Rohr haben wir ein Duplex-Netzwerkkabel und ein Koax-Antennenkabel (gleichzeitig) eingezogen. Hat zum Glück überraschend gut geklappt. Allerdings ist das 25er Rohr damit schon komplett voll – der Austausch einer einzelnen Leitung dürfte schwierig bis unmöglich sein. Ich denke, dass ich im EG/OG für Netzwerk und Antenne jeweils ein eigenes Leerrohr legen werde (somit noch mal 8-10 Rohre mehr…), und an ein paar Stellen noch „leere“ Rohre für die Zukunft (insbes. Richtung TV und Arbeitszimmer).

In einem Kellerraum haben sich leider ein oder zwei 20mm-Rohre beim Betonieren gelöst, die hatte ich nicht tief genug in den Raum eingeführt. Das heißt, vom Technikraum aus gibt es nun 1-2 Rohre die im Beton enden. Wenn ich mich richtig erinnere hatte ich bei den beiden (nun betonierten) Löchern nur ein Rohr für eine einfache Steckdose gelegt – die lässt sich notfalls auch durch die Wand durch von der anderen Seite aus versorgen. Künftig werde ich aber auf eine bessere Fixierung beim Durchlass achten.

Verwendet habe ich überall nur die FFKuS-Rohre von FRÄNKISCHE. Die kosten zwar fast doppelt so viel wie die FBY-EL Rohre, aber die 200-300 Euro Unterschied gehen in den Gesamtkosten (und insbes. in meinen eingesparten Kosten durch die Eigenleistung) schnell unter, da gehe ich lieber auf Nummer sicher. Interessanterweise kommen auf allen anderen Baustellen um uns herum „nur“ die FBY-Rohre zum Einsatz…