Parkett

Im Wohnzimmer, Arbeitszimmer sowie im komletten Obergeschoss (Kinderzimmer, Schlafzimmer, Flur) sollte Parkett verlegt werden. Da ich schon Erfahrung in der Verlegung von Laminat hatte und wir ohnehin die Kosten im Auge behalten mussten, haben wir uns auch hier für Eigenleistung entschieden. Nach endloser Recherche im Internet und der Bestellung einiger Muster fiel die Entscheidung letztendlich auf HORI Eiche Family UV-geölt mit umlaufender Fase. Die Kosten von knapp 26,- EUR pro m² sind unschlagbar, dazu kommen noch rund 10,- EUR/m² für „Nebenkosten“ (Kleber und Sockelleisten). Insgesamt haben wir für rund 134 m² Parkett rund 4.700,- EUR gezahlt.

Die Lieferung erfolgte prompt und unkompliziert per LKW. Dafür, dass es kurz nach der Anlieferung zu regnen begann, konnten wir natürlich niemanden verantwortlich machen 🙁 (bis der Regenschauer vorbei war haben wir die beiden Paletten mit Planen abgedeckt).

Das Parkett wurde aufgrund der Fußbodenheizung auf dem Boden geklebt. Ich finde das sogar etwas einfacher als eine schwimmende Verlegung, ist aber vielleicht Geschmackssache. Der erste Raum hat natürlich etwas länger gedauert, inzwischen schaffe ich alleine (gemütlich) etwa 3 m² pro Stunde.

Gestartet haben wir mit dem Schlafzimmer, danach folgte das erste Kinderzimmer sowie das Wohnzimmer. Eben die Räume, die nach dem Einzug zuerst benötigt werden (so dass wir keine Möbel mehrfach umräumen müssen).

Malerarbeiten

Umittelbar vor dem Verlegen von Parkett und Fliesen 🙂 haben wir natürlich noch die Wände und die Decken gestrichen. Gestartet haben wir im Keller – der Effekt eines so „sauberen“ Raumes ist absolut beeindruckend.

Die Kinder wurden zeitweise einfach vor einem Tablet „geparkt“. 🙂

Gestrichen haben wir mit Silikat-Innenfarbe von Renovo. Als uns die zeitweise mal ausgegangen war habe ich auch Silikatfarbe bei Hornbach gekauft, die war allerdings deutlich „flüssiger“ und (zumindest bilde ich mir das ein) nicht so gut deckend wie die von Renovo.
Beim Erstanstrich sollte zumindest auf Gips-Untergründen immer noch eine Grundierung verwendet werden. Wir haben nur die Zementputz-Wände (Bäder und einige Kellerräume) ohne Grundierung gestrichen – dort verkieselt die Silikat-Farbe mit dem Untergrund. Die Betondecken haben wir aber sicherheitshalber auch grundiert (die Schalung enthält wohl häufig Trennmittel, die dann noch an der Betonpberfläche haften können).
Unser Verputzer hatte uns den Tipp gegeben, die Grundierung gleich großzügig mit Farbe zu mischen, das spart dann einen Arbeitsgang. Für die Grundierung habe ich deshalb 50% Silikatgrundierung, 25% Farbe und 25% Wasser angerührt. Die Deckkraft war in der Tat recht gut, aber nur ein einziger Anstrich darüber war oftmals doch noch zu wenig.

Die Werkzeuge waren ganz klassisch: Grundierung mit Quast, Anstrich mit Walze. Beim „nächsten Haus“ würde ich mir aber definitiv mal eine sogenannte Airless-Lösung anschauen. Wenn man den Berichten glauben darf schafft man es damit, das gesamte Haus an jeweils einem Tag zu grundieren bzw. zu streichen (d.h. nach drei Tagen ist das Haus komplett grundiert und 2x gestrichen!).

Bei allen fertigen Betonelementen gibt es zwangsläufig winzige Lufteinschlüsse – wenn die Decke weiß gestrichen ist sieht man diese als kleine schwarze Pünktchen. Die Lösungen hierfür sind:

  • Decke tapezieren (Tapete oder Malervlies) und anschließend streichen
  • Decke spachteln (Finish oder Multifinish), schleifen und anschließend streichen
  • Decke einfach so streichen, in die Löcher jeweils einzeln mit der Fingerspitze einen winzigen Klecks Acryl reindrücken, dann noch mal streichen

Wir haben uns übrigens für die dritte Variante entschieden und das nicht bereut – man sieht absolut nichts. Wenn die Decke aber zu Rissen neigt wäre Tapete/Malervlies vielleicht besser. Tapezieren kann man in ein paar Jahren ja aber immer noch. 😉 Zudem waren wir ja ohnehin in jedem Raum mit Acryl unterwegs, um die Fuge zwischen Wand und Decke zu schließen. Der beste Zeitpunkt für die Acrylarbeiten ist übrigens zwischen dem ersten und dem zweiten Anstrich.

Aufbau der Wärmepumpe

Ende März war es soweit: die Wärmepumpe kam. 🙂 Das bedeutete, dass wir rechtzeitig Fliesen unter dem Pufferspeicher und der Wärmepumpe zu legen hatten. Ich war mir unsicher wie es mit der Restfeuchte beim Zementestrich im Keller aussah, und war (beruflich bedingt) zeitlich recht unflexibel, also haben wir nur an den geplanten Stellflächen die Fliesen gelegt.

Bei den Fliesen haben wir keine Kosten und Mühen gescheut 😉 und das Modell Vega Anthrazit von Hornbach für 7,95 €/m² verlegt. Die Menge (bzw. das Gewicht!) sind nicht zu unterschätzen – es war rund eine Tonne Material, das wir mit einem geliehenen Transporter von Hornbach unkompliziert und schnell eingekauft haben. Die Fliesen habe ich dann im geplanten Muster auf den Boden gelegt und somit die zu fliesenden Bereiche festgelegt.

Mein Vater hat mich in die Kunst des Fliesenlegens eingearbeitet, mit dem Ergebnis war ich durchweg zufrieden.

Ein paar Tage später war dann der Heizungsbauer aktiv:

Bei der Wärmepumpe handelt es sich um die SWC 82K3 von Alpha Innotec. Das Modell hatte der Heizungsbauer vorgeschlagen, und ich bereue das bislang überhaupt nicht. Der Hersteller kommt quasi „aus der Region“ (ist von uns aus <50km entfernt), hat jahrelange Erfahrung und eine exzellente Beratung.

Die darauffolgenden Tage war unser Heizungsbauer dann mit der Verrohrung im Technikraum beschäftigt – und da kam ganz schön was zusammen. Zeitgleich hat der Brunnenbauer die Soleleitungen gespült und mit Sole gefüllt. Der Heizungsbauer hat nach Anschluss der Wärmepumpe die Soleleitung entlüftet und verpresst.

Verteilerschrank

Nachdem wir im Januar die meisten Leitungen eingezogen hatten ging es Anfang März an den Verteilerschrank. Mit dem Elektriker wurde vereinbart, dass ich den Verteilerschrank selber verdrahte und er dann später den (separaten) Zählerschrank anschließt sowie am Ende die gesamte Anlage durchmisst.

Nach einer etwa einwöchigen Planungsphase stand das Equipment fest: ein „Hager ZB35S“ sollte es werden, ausgestattet mit verschiedenen fertigen Modulgruppen (UD21A1 usw). Dazu ordentliche Kabelrinnen (OBO Bettermann RKSM). Da der Schrank und die Kabelrinne per Spedition versendet werden mussten, habe ich diese im selben Shop bestellt um Versandkosten zu sparen. Die Hager-Schrankmodule (UD…) hatte ich in einem anderen Shop bestellt, wo diese nochmal deutlich günstiger waren, dort dauerte der Versand nur leider etwas länger. An einem Mittwoch Vormittag wurde alles angeliefert, mit der Familienkutsche zur Baustelle gefahren und am Donnerstag Abend mit der Installation begonnen.

Das war die Ausgangssituation:

Zuerst habe ich den Schrank an die Wand geschraubt (ging zum Glück alleine, sieht schwerer aus als es ist) und anschließend die Kabelbündel gelöst und grob vorsortiert:

Dann konnte ich schon die Trägermodule einbauen (die wurden später übrigens noch mal versetzt):

Ich bereue es überhaupt nicht, mich für diese Module entschieden zu haben: die Installation ist kinderleicht, alle Komponenten sind aufeinander abgestimmt und mir hatte nichts gefehlt (außer zwei zu wenig bestellten Trägerschienen weil ich mich verrechnet hatte). Das System ist relativ einfach: es gibt diese Module in verschiedenene Breiten (ein bis zwei Felder), in verschiedenen Höhen (ich glaube ein bis drei Reihen) sowie mit isolierten Hutschienen (ideal für Reihenklemmen) und mit „normalen“ Hutschienen und offenen Abdeckungen. Eine genaue Stückliste plane ich am Ende noch mal zu veröffentlichen.

Die Reihenklemmen

Dann ging es auch schon an die eigentliche Fleißarbeit: das Auflegen aller Leitungen auf die Reihenklemmen. Bei der KNX-Installation ist das obligatorisch, weil man so beliebig zwischen Aktoren und Verbrauchern (=Steckdosen/Lampenauslässen) umklemmen kann. Bei einer „konventionellen“ Verdrahtung braucht man das normalerweise nicht, da werden die NYM-Leitungen direkt an die Sicherungsautomaten angeklemmt.

Ich hatte mich für das Klemmensystem von PHOENIX entschieden und auch das nicht bereut. Es gibt für wirklich jeden Zweck die passende Klemme.

Es hat ganz schön lange gebraucht bis ich guten Gewissens die erste NYM-Leitung abgezwickt hatte („ab ist ab“ – da will man keinen Fehler machen), und irgendwann war die erste Klemme fertig aufgelegt:

Den Freitag Abend und den kompletten Samstag habe ich dann im Keller verbracht und durfte am Ende auf das Ergebnis stolz sein:


Nach weiteren fleißigen Abenden konnte ich dann endlich die ersten KNX-Geräte einbauen und mit der Verdrahtung loslegen:

Fortsetzung folgt.

Fenstertausch

Noch vor dem Innenputz hatten wir die Fensterbänke in Eigenleistung gekauft und eingebaut: weißer Carrara-Marmor. Wunderschön.

Dumm nur: nach dem Einbau kam mir die Höhe der Fenster im Erdgeschoss etwas merkwürdig vor. Wie sich dann herausstellte hatte unser Architekt die Höhe der Fensterbrüstungen falsch im Werkplan angegeben: alle Fenster im Erdgeschoss saßen 5cm zu tief. Auf den ersten Blick mag das nicht viel sein. In der Küche soll die Arbeitsfläche aber bündig zur Fensterbank sein, und da macht es einen deutlichen Unterschied ob man auf 86cm oder auf 91cm Höhe arbeitet.

Da dieser Fehler ohne Frage auf das Konto des Architekten ging vereinbarten wir, dass zumindest das Fenster in der Küche wieder ausgebaut und statt dessen ein kleineres Fenster eingebaut wird (eben 5cm höher).

Leider ist der Architekt auch kein Organisationstalent: der Fensterbauer war dann (Mitte März) für einen Dienstag angekündigt, die Mauerer könnten am Freitag vorher die Brüstung entsprechend aufmauern. Irgendwie hatte sich der Architekt keine Gedanken darüber gemacht, wer denn das alte Fenster ausbaut und was dann von Freitag bis Dienstag mit dem offenen Fenster sein soll… 🙁

Naja, kurzerhand habe ich mich über den Ausbau von Fenstern informiert (YouTube ;-)) und das Ding entfernt. Die schöööne Marmorfensterbank konnte leider nur auf die grobe Art ausgebaut werden…

Glasfaseranschluss

Neulich kam während dem alltäglichen Lüften ein Mitarbeiter der Stadtwerke vorbei und wollte wissen, ob sie denn eben den Glasfaseranschluss verlegen könnten. Es dauerte dann keine fünf Minuten, und schon schoss nach einem Reinigungs-Stopfen eine Glasfaserleitung durch das vorverlegte Leerrohr.

Die Leitung enthält übrigens 12 Fasern, von denen sechs gespleißt wurden. Von denen wird wiederum nur eine genutzt (ich vermute mal bidirektional, was den dämlichen Unterschied zwischen Upload- und Download-Bandbreite erklären würde).

Der kleine graue Kasten (APL: Abschlusspunkt Linientechnik) wurde in direkter Nähe zur Mehrsparten-Hauseinführung gesetzt. Von dort aus wird es dann noch mal per Glasfaser zum „ONT“ (Optical Network Termination) gehen – quasi ein Medienkonverter auf Kupfer. Der ONT braucht blöderweise einen Stromanschluss (warum steht sowas eigentlich nie in den ganzen Bauherren-Broschüren?!). Ich plane, den ONT mit in unseren kleinen Serverschrank zu stellen, was bedeutet, dass ich noch eine (empfindliche) Glasfaserleitung einmal quer durch den Technikraum verlegen werden muss. Die drei Steckdosen auf dem Bild sind eigentlich schon für Waschmaschine, Trockner und als „allgemein zugängliche Arbeitssteckdose“ verplant.

Dampfbad

Was rein muss, muss auch wieder raus. In diesem Fall: das Wasser aus dem Putz und dem Estrich. Insgesamt wurden dabei (ganz grob) rund 6-8 m³ Wasser eingebracht. Der Teil, der nicht chemisch gebunden wurde, muss jetzt das Haus verlassen. Erst wenn der Estrich hinreichend trocken ist, können darauf die verschiedenen Bodenbeläge (insbes. Fliesen und Parkett) verlegt werden.

Für den Estrich gibt es ein Aufheizprotokoll, welches genau vorschreibt wie lange die Fußbodenheizung bei welcher Temperatur laufen muss, damit sich der Estrich korrekt ausdehnt (ohne sich zu wölben) und ideal trocknet. Die Heizprotokolle für Anhydrit- und Zementestrich sind übrigens unterschiedlich. In unserem Fall bedeutet das: erst läuft das Anhydrit-Heizprogramm (weil der Anhydritestrich früher beheizt werden darf), danach das für den Zementestrich.

Die Heizquelle selbst ist hierbei ein Problem. Die eigentliche Heizung (Erdwärme) ist noch nicht eingebaut. Außerdem erfordert das Estrichheizprogramm eine hohe Vorlauftemperatur (bis zu 55°C) – diese Energie darf nicht aus der Erdwärmebohrung entnommen werden, da diese sonst vereisen würde und somit „kaputt“ wäre. Die Lösung ist ein externes Heizgerät, welches an den Fußbodenheizkreislauf angeschlossen und mit Strom betrieben wird. Das Gerät hat eine Leistung von bis zu 22 kW.

Bei uns läuft dieses Heizgerät nun seit fast genau zwei Wochen. In dieser Zeit wurden rund 5 Megawattstunden (5.000 kWh) Strom verschlungen. Zum Vergleich: der gesamte Rohbau (inkl. Kran, Steinsäge usw.) hat keine 500 kWh verbraucht…

Immerhin bekommen wir etwas für den Strom: eine eigenes Dampfbad. Und zwar ein richtig großes. 🙂

Gerade in den ersten Tagen kam so richtig viel Dampf aus allen Poren. Die relative Luftfeuchtigkeit betrug durchgehend >90%, während die Temperatur von ursprünglich 6°C auf inzwischen fast 40°C gestiegen ist. Inzwischen ist der Zenit überschritten, die Feuchtigkeit nimmt nun stetig ab.

WICHTIG: in dieser Phase sollte man alles aus dem Haus entfernen, was nicht absolut wasserfest ist. Jedes Metallteil fängt sonst an zu rosten und jedes Stück Holz zu schimmeln. Von unserer hölzernen Bautür will ich mal lieber gar nicht erzählen…

Lüften, lüften, lüften!

Um die feuchte Luft aus dem Haus zu bekommen gibt es zwei Möglichkeiten: Lüften und/oder Bautrockner. Wir machen beides: mindestens 3x täglich Stoßlüften, außerdem läuft ein „kleiner“ Bautrockner (max. Leistung: 55 Liter/Tag) rund um die Uhr. Der Bautrockner steht im Obergeschoss im Treppenhaus (da dürfte sich die meiste warme Luft sammeln), und das Kondenswasser fließt über einen angeschlossenen Schlauch direkt ab – ansonsten wäre der Wasserbehälter nach wenigen Stunden schon wieder voll und das Gerät würde sich abschalten.

Wir lassen die Fenster bewusst nicht gekippt, um die „teure“ Heizenergie nicht einfach so aus dem Fenster heraus zu heizen. So lange sich die Luft erwärmt, kann sie Wasser aufnehmen. Vor der Sättigung (also 100% relativer Luftfeuchte) sollte dann idealerweise stoßgelüftet werden. Wenn ich (wie heute) den ganzen Tag über im Haus bin, dann lüfte ich alle 2-3 Stunden. Man kann dann regelrecht dabei zusehen, wie die Feuchtigkeit aus den Wänden verschwindet.

U-Wert

Immer wenn es um Dämmung geht, kommt der U-Wert (offiziell Wärmedurchgangskoeffizient) in’s Spiel. An dieser Stelle möchte ich die Website u-wert.net (vorsicht, Wortwitz:) wärmstens empfehlen. 🙂
Dort kann man sehr bequem die U-Werte verschiedener Konstruktionen berechnen und miteinander vergleichen.

Unser Kellerfußboden schaut zum Beispiel so aus:

Der U-Wert für diesen Aufbau beträgt (laut u-wert.net) 0,096 W/m²K. Nicht schlecht, oder? Schließlich kommt der „Mercedes Benz“ unter den Dämmstoffen zum Einsatz – aluminiumkaschierte Polyurethanplatten. Alleine das klingt schon toll. 😉

Aber: welchen U-Wert würde eine Bodendämmung mit einfachen Styroporplatten (EPS) ergeben? Laut u-wert.net kämen wir da auf 0,105 W/m²K bei ansonsten identischem Aufbau. Der Unterschied beträgt also sage und schreibe 0,009 W/m²K. Ich runde das im Folgenden mal großzügig auf 0,01 W/m²K auf.

Was bedeutet das nun in Euro? Gehen wir von einer Raumtemperatur im Keller von 20°C und einer Erdreichtemperatur von 6°C aus. Mit PUR beträgt die Einsparung pro Jahr und m² somit:
0,01 W/m²K * (20 – 6) K * 24 h * 365 Tage = 1,2264 kWh/m². Etwas über eine Kilowattstunde pro Jahr. Wow.
Bei einer Fläche von rund 80m² sind das also etwa 98,112 kWh – runden wir das mal auf 100 kWh auf.
Wir heizen effektiv mit Strom, also kostet uns eine Kilowattstunde (derzeit) rund 25 Cent. Da die Wärmepumpe aber mit einem Wirkungsgrad von (vereinfacht) 4,0 arbeitet, brauchen wir nur ein Viertel des Stroms. Die 100 kWh „kosten“ uns also (100/4)*0,25 = 6,25 Euro pro Jahr.

Hätten wir uns im Keller für EPS-Dämmplatten entschieden, wäre das Material rund 600,- EUR netto = 714 EUR brutto günstiger gewesen. Unter einfachsten Rechenbedingungen (konstante Stromkosten, durchgehend hohe Arbeitszahl der Wärmepumpe, usw.) würde sich die PUR-Dämmung somit nach „nur“ 114 Jahren gelohnt haben.

Merke: auch wenn der Architekt gleichzeitig Energieberater ist, heißt das nicht, dass dessen Konstruktionen auch wirtschaftlich sinnvoll sind. Sollten wir nochmal bauen, würde ich jede einzelne Dämmung auf Wirtschaftlichkeit prüfen – in unserem Fall hätten wir den Kellerfußboden dann wohl eher mit EPS gedämmt.

Die Gefälledämmung auf dem Dach ist übrigens auch aus PUR – da brauchen wir das aber wegen der Druckstabilität für die Photovoltaikanlage. Dafür ist das Dach nicht durchgehend mit PUR gedämmt, sondern nur das Gefälle – der Rest selbst ist (günstiges) EPS.

PS: falls ich irgendwo einen Denk- oder Rechenfehler drin habe, bitte ich um Feedback. 🙂

Der Estrich

Es gibt im Prinzip zwei verschiedene Arten Estrich:

  • Zementestrich
    Vorteile: vergleichsweise unempfindlich gegen Feuchtigkeit, lässt sich bereits ab 2-3% Restfeuchte belegen
    Nachteile: etwas teurer als Anhydritestrich, darf erst nach 21 Tagen beheizt werden, kann bei unsachgemäßem Lüften leicht „schüsseln“ oder reißen
  • Anhydrit-/Calciumsulfat-Estrich
    Vorteile: etwas günstiger als Zementestrich, kann bereits nach 6-7 Tagen beheizt werden, neigt weniger zum „schüsseln“
    Nachteile: eher Feuchteempfindlich (da auf Gips-Basis)

Welcher Estrich nun „besser“ ist lässt sich also gar nicht pauschal beantworten. CS-Estrich ist relativ günstig und darf prinzipiell auch in Naßbereichen verlegt werden (mit Ausnahmen!). Andere schwören auf Zementestrich, weil der so robust ist.

Wir haben uns – wie beim Putz auch – für zwei verschiedene Arten entschieden: Zementestrich im gesamten Keller sowie im WC und Bad, in allen anderen Räumen CS-Estrich. Beide sollten in Form vom „Fließestrich“ eingebracht werden, da die (erwartete) ebene Oberfläche das Verlegen von Fliesen und Parkett vereinfachen soll. Schauen wir mal. 🙂

Am Montag vorige Woche war es dann soweit: um 08:00 sollte der Estrich kommen. Als ich auf der Baustelle eintraf waren Architekt (=Bauleiter) und Estrichleger schon mitten in der Besprechung. Wie sich herausstellte war es mal wieder gut, dass ich dabei war: die Fuge zu einer Tür wäre sonst falsch gesetzt worden, und – allen ernstes – wäre sonst im gesamten Haus CS-Estrich verlegt worden. Der Architekt wusste (angeblich?) nichts mehr von der Vereinbarung (was ich ihm später schriftlich nochmal beweisen konnte), und auch der Estrichleger wusste wohl nichts mehr von dem schriftlichen Auftrag, in dem ausdrücklich die beiden Estricharten festgelegt waren.
Der Estrichleger wollte mich vor Ort noch davon überzeugen, doch überall den Anhydritestrich zu verwenden („is ja auch günstiger“). Aber: es gibt da z.B. die Norm DIN 18534-1, wonach CS-Fließestriche für Räume mit Wassereinwirkungsklasse W2-I („hoch“: u.a. Bodenflächen in Räumen mit bodengleichen Duschen) gar nicht zugelassen sind. Auch davon wusste der Architekt (leider) nichts…

Naja, kurzfristig organisierte der Estrichleger ein zweites Silo mit Zementestrich, und so konnte es dann doch noch los gehen.

CS-Estrich darf nach ca. 24 Stunden betreten werden, Zementestrich aber erst nach etwa 48 Stunden. Was einen der Estrichmitarbeiter aber nicht davon abgehalten hat, bereits nach <24 Stunden im Keller durch den Zementestrich zu laufen, um ein Elektrokabel seiner Silopumpe vom Baustromkasten abzuziehen. 🙁 Ein Großteil der Sauerei wurde später wieder herausgeschliffen, aber professionell wirkte das nicht…

Eigentlich war geplant, ab Betretbarkeit des Zementestrichs im Technikraum die Fliesen „nass-in-nass“ (oder „feucht-in-feucht“) zu verlegen. Mit speziellem Kleber soll das machbar sein – hätte den Vorteil, dass während der langen Trocknungszeit die Sanitärleute bereits die Heizung aufbauen können. Dieser Plan ist dann aber auch geplatzt: wie sich herausgestellt hat, war an der Stelle wo der 1000-Liter-Pufferspeicher hin soll keinen dafür geeigneten Sockel eingeplant. Statt dessen lag da die „normale“ Dämmung (10 cm PUR, darüber 2cm Rolljet als Trennschicht). Der Rolljet ist mit 4kN (ca. 400kg) pro m² belastbar, der Pufferspeicher wiegt gefüllt das dreifache und hat eine Stellfläche von <1m². 🙁 Es bestand also das Risiko, dass der Pufferspeicher den Estrich dort „eindrückt“ und die Fliesen springen lässt. Im Internet habe ich schon was von umgekippten Pufferspeichern gelesen, das kann ich mir aber nur schwer vorstellen.
Wenn also vorher schon feststeht, dass irgendwo auf dem Fußboden was verdammt Schweres stehen soll, dann plant man dort einen geeigneten Sockel ein (z.B. aus Styrodur oder Porenbetonsteinen) und legt da kein dünnes Styropor drüber…

In einem kurzfristigen Gespräch vor Ort mit Heizungsbauer und Architekt wurde beschlossen, am geplanten Pufferstellplatz den Estrich mit der Flex aufzusägen, den Rolljet zu entfernen und wieder mit Zementestrich zu verfüllen (dann eben knapp 2cm dicker). Eigentlich sollte auch noch eine Fuge mit rein, die wurde aber wohl vergessen.

An einer anderen Stelle war ein Kopfstoß von der Randdämmung nicht verklebt, was dazu geführt hat dass Estrich an die Wand gelaufen ist (Schallbrücke). Zudem ist der Zementestrich an vielen Stellen im Keller sehr „weich“ – laut einem Außendienstler vom Hersteller kann das Schaum vom „Schwabbeln“ sein, der da getrocknet ist. An sich nicht dramatisch, aber man kann den 2-3mm tief eindrücken. Wie da mal Fliesenkleber haften soll habe ich noch nicht so recht verstanden…

Ansonsten passt aber alles, in etwa einer Woche starten wir das Heizprogramm. Da gibt’s dann einen weiteren Beitrag. 🙂

Ach ja, das Abbinden vom Estrich verläuft übrigens exotherm, was das Haus gleich mal ein bisschen aufgewärmt hat. 🙂

Fußbodenheizung

Im Lauf dieser Woche haben die Sanitär-Jungs die Fußbodenheizung verlegt und dazu auch die komplette Bodendämmung eingebaut. Außerdem mussten die Lüftungsrohre für das Erdgeschoss auf dem Rohfußboden des OG verlegt werden. Die Geschwindigkeit war beeindruckend: nach nur knapp einer Woche waren die drei Handwerker komplett fertig. So sah das im Keller aus:

Oftmals musste die untere Dämmschicht entsprechend „geschnitzt“ und mit Dämmschüttung aufgefüllt werden:

Für den Technikraum habe ich mir was Besonderes einfallen lassen 🙂 Damit die Dämmung und später der Estrich verlegt werden können, mussten die Baustromkästen ja irgendwie auf Seite. Statt die ins Treppenhaus zu schleppen habe ich die einfach aufgehängt:

Nun kann der Estrich kommen…