Garage (Innenputz)

Das Verputzen ist ein echter Knochenjob – erst recht wenn man alles von Hand macht. Da mir noch die Routine fehlt(e), habe ich mit Schnellputzleisten gearbeitet (ist schließlich nur eine Garage). So konnte ich auch immer einzelne Abschnitte verputzen und danach einen Tag Pause machen.

los geht's Unterverteiler eingeputzt weiter mit der anderen Seite innen fertig verputzt...

Man sieht dass die hintere Wand bereits verputzt und gestrichen war – hier habe ich etwas vorarbeiten müssen, da ich dort schon etwas früher die Rohre für unseren Brunnen und Bewässerung anbringen wollte.

Ich habe meist abends nach der Arbeit (ab ca. 17 Uhr) jeweils zwei Abschnitte (also etwa eine halbe Wand) geschafft und dabei ca. 6 Säcke Putz verarbeitet. Daher hat das einige Tage gebraucht – aber irgendwann war das geschafft. Nach zwei Wochen Trocknen folgte dann der Anstrich mit Silikatfarbe – und schon wirkte die Garage wie ein „richtiger“ Raum. 🙂

... und fertig gestrichen

Als nächstes plane ich dort noch Fliesen zu verlegen, bevor dann im Sommer oder Herbst das Garagentor an der Reihe ist.

Stelzenhaus (III)

Das Stelzenhaus ist inzwischen auch praktisch fertig. Nach den Seitenwänden musste ich einen Dachstuhl konstruieren und die Außenwand an den Stirnseiten bis zum Dach hoch erweitern. Das Dach selbst besteht aus 22mm OSB-Platten, die mit einfacher Teerpappe gedeckt sind.

Dachstuhl fertiges Stelzenhaus

Danach kam noch ein „Zaun“ an der Veranda, der stilecht mit Blumenkästen dekoriert wurde. Eine klassische Strickleiter (selbst geknotet) ersetzt die bisherige Leiter.

Strickleiter

Die Kinder lieben das Stelzenhaus und machen teilweise sogar ihre Hausaufgaben da drin. 😀 Jetzt fehlen nur noch ein paar Details (Fensterläden etc.).

Garage (Elektro, Putz)

Noch während die Betondecke ausgehärtet ist, habe ich innen mit den Elektro-Arbeiten losgelegt: Schlitze gefräst, Dosen gesenkt, Leitungen eingezogen und wieder alles zugespachtelt.

Leerrohre zum Unterverteiler Unterverteiler fertig

Die Garage wird vom Technikraum (Keller) aus mit 5x10mm² versorgt (5 einzelne Litzen in einem 32er Leerrohr). In einem separaten 32er-Leerrohr laufen die Datenleitungen (Netzwerk, KNX, 1-Wire). Da die Leerrohre einige recht knappe Bögen machen, klappte das Einziehen des Datenleitungs-Bündels nur nach erheblichen Mühen und auf den sechsten Versuch. :-O

Außerdem ist vom Unterverteiler ein 32er Leerrohr zu einer Wandanschlussdose vorbereitet (um später ggf. mal ein E-Auto zu laden). Ein weiteres Leerrohr führt zur Bewässerungs-Ventilbox (Beitrag folgt noch), eine in den Garten für ein Elektro-Erdkabel, und eines zum Pool (12V Poolbeleuchtung).
Neben den „üblichen“ Steckdosen und Deckenauslässen (inkl. Strom und Steuerleitung für Garagentor und Vorbereitung für Bewegungsmelder) habe ich auch Steckdosen oben an der Außenwand vorbereitet, um später mal Weihnachtsbeleuchtung praktisch direkt vom Dach aus anklemmen zu können. Und beim Fahrrad-Stellplatz ist auch ein Elektroanschluss vorbereitet, um später mal E-Bikes bequem aufladen zu können.

Weiterhin habe ich ein Fenster (+Fensterbank) und eine Tür eingebaut, ein 125er Loch für einen Raumventilator gebohrt (diesmal mit richtigem Werkzeug – danke Thomas!) und das Zuluft-Rohr für die KWL ordentlich angeschlossen. Das grüne KG2000-Rohr wurde mit einer Filterbox erweitert und mit Wickelfalzrohr und passendem Bogen durch die Wand nach außen geführt, wo ab sofort die Luft angesaugt wird. Das spart uns den Zuluft-Turm und ist ziemlich einfach zu realisieren.

Innenausbau: Tür. Fenster, Lüftung

Tjo, und dann kam Corona. Eine Woche vor dem Lockdown hatte ich mir zum Glück noch eine knappe Palette Putz gekauft, damit mir ja nicht die Arbeit ausgeht.

Hamsterkauf Innenputz

Außen näherten sich die Erdarbeiten dann auch dem Ende (Anschluss für’s Fallrohr/Regenrinne vorbereitet, Erde angefüllt & verteilt, Putzabdichtigung usw. angebracht):

Entwässerungsrohre für Garagendach

Zwischenstand bis dahin:

Frontansicht

Links ruht das Betondach auf zwei Betonsäulen. Der ursprüngliche Plan war eine Stützmauer, aber die hätte ja auch wieder verputzt werden müssen – die Lösung mit den Säulen ist äußerst platzsparend und elegant. Die Kosten hielten sich auch stark in Grenzen (die Säulenschalung gibt’s fertig zu kaufen), man muss halt bei der Armierung etwas mehr fummeln bzw. bei der Eisenbestellung genaue Angaben machen (z.B. Baustahl fertig zur Spirale gebogen bestellen) und beim Füllen/Rütteln sauber arbeiten.

Garage (Rohbau)

Eine Sache hatte bei unserem Haus irgendwie noch gefehlt: die Garage. Ich weiß noch wie wir dem Architekten beim ersten Gespräch schon gesagt hatten, dass wir ein Haus mit Garage bauen möchten (damit der ganze Plunder dann nicht erst monate- oder jahrelang im Keller steht). Der Rohbauer hatte dann nie ein Angebot für die Garage gemacht, der Architekt hatte das aus dem Blick verloren („das machen wir später, wenn das Haus steht, dann steht da kein Kran mehr im Weg“) – tjo, und dann war der Rohbauer auf der nächsten Baustelle.

So mussten erst zweieinhalb Jahre vergehen, bis wir das Garagenthema in Eigenregie in Angriff genommen haben: Entwurf gezeichnet, vom Baustatiker einen Plan mit Statik erstellen lassen, dann ein Bauunternehmen für Aushub und Rohbau angefragt, und alles mit einer Menge Eigenleistung begleitet. Mitte Oktober rollte dann der Bagger an:

Aushub Aushub ist fertig.

Für die geplante Entwässerungsrinne wurde gleich noch ein KG-Rohr vorbereitet. Das Bohren eines 110mm-Lochs durch Betonringe mit einer handelsüblichen Schlagbohrmaschine darf man nicht unterschätzen (hat mich einen ganzen Nachmittag beschäftigt, das nächste Mal besorge ich mir richtiges Werkzeug statt einer „Einweg-Bohrkrone“… 😉 )

Anschluss Entwässerung

Danach wurde eine Menge Schotter angeliefert, verteilt, verdichtet, dann Schalung für die Bodenplatte aufgestellt, Armierung nach Statikplan erstellt, schließlich betoniert und am Ende die Schalung wieder abgebaut – alles innerhalb weniger Tage:

alles geschottert Schalung und Armierung Bodenplatte Bodenplatte und Streifenfundament fertig

Das Mauern ging total flott. Mit KS-Steinen mit Dünnschichtkleber und Mörtelschlitten stand die Mauer nach etwas über einem Tag – inklusive meiner gewünschten Nische für den Elektroverteiler sowie den Stürzen für Tür und Fenster:

Ruck-Zuck-Mauer ;-)

Aus Termingründen vergingen dann aber noch mal fast vier Wochen, bis die Beton-Filigrandecke geliefert und aufgelegt werden konnte. Am 19.12. war ich dann mit meinen Leerrohren fertig, so dass kurz vor Weihnachten das Dach fertig gegossen werden konnte:

wieder viele Leerrohre für eine smarte Garage Beton zu Weihnachten

Dann hieß es: abwarten und aushärten lassen. Unser kleines spießiges Rentier konnte die neue Aussicht aber während der dunklen Jahreszeit etwas genießen:

Weihnachtspause.

Stelzenhaus (II)

In der ersten Ferienwoche ging’s mit den Seitenteilen des eigentlichen Hauses weiter. Basis bilden einfache Fichtenrahmen (40×60, an den Sichtseiten gehobelt und gefast). Da wurden mit etwas über 500 Schrauben die Nut-Feder-Profilbretter befestigt. Die Seitenränder habe ich zum Schluss mit der Kreissäge gleichmäßig zurecht geschnitten.

Die Kids haben die Wände anschließend gestrichen („Schwedenrot“, 2x), bevor wir die Teile nacheinander auf die Plattform gehoben und miteinander verschraubt haben.

Stelzenhaus (I)

Die Aussgangsbeschränkungen aufgrund des Coronavirus betreffen auch uns. Seit über einer Woche sind die Schulen geschlossen, seit einigen Tagen dürfen auch die Spielplätze nicht mehr betreten werden. Inzwischen gelten komplette Ausgangsbeschränkungen (wenngleich sich die Politik bemüht, noch nicht von Ausgangssperren zu reden).

Dank unseres Gartens geht es uns da ja noch relativ gut. Zudem spukt in unseren Köpfen seit über einem Jahr eine Idee herum, deren Umsetzung sich zu diesem Zeitpunkt regelrecht anbietet: ein Stelzenhaus.

Die ersten konkreteren Planungen haben letzte Woche (mit Schließung der Schulen) bereits gestartet – schließlich war da schon abzusehen, dass die Kids wohl in den nächsten Wochen mehr zu Hause spielen müssen. So war deren Aufgabe, gleich mal einen Plan vom gewünschten Stelzenhaus zu zeichnen. 🙂 Seitdem können die den Baubeginn kaum noch abwarten.

Außenmaße und Position grob skizziert

Am Freitag (20.03.) wurde dann um 13:00 bekannt gegeben, dass ab Samstag auch die Baumärkte geschlossen bleiben. Also bin ich flott noch mal in den Baumarkt (und natürlich nicht der einzige mit der Idee…), habe die benötigte Holzmenge grob im Kopf überschlagen und das Auto auf Anschlag beladen:

Ich und mein Holz...

Erste Herausforderung: für die Pfosten wollte ich ein quadratisches Maß. Das Holz im Baumarkt war mir dafür zu teuer – also auf zum Baufachmarkt, wo es 10x10cm relativ günstig gibt (3,50 € pro Meter), blöderweise aber nur als 5m-Balken. 😀

Alle Balken habe ich „sägerauh“ gekauft, wodurch diese ungefähr halb so viel kosten wie gehobeltes Holz. Einen Elektrohobel wollte ich mir eh schon lange mal anschaffen – also flott im Internet bestellt (Einhell TC-PL 750) und am Freitag Vormittag geliefert bekommen. Mit dem Hobel sind es zwar ein paar Handgriffe mehr, aber ruck-zuck verwandelt man rauhe Oberflächen in „glatt wie Babypopo“.

Die Balken habe ich mit einer Balkensäge in Stücke á 1,80m zerlegt und anschließend gehobelt.

Balken (sägerauh) Nerven... äh... Balken sägen.

Zudem habe ich den Rahmen für die Plattform gebaut (60×80 Kantholz, 2m breit und 2,75m lang):

Rahmen für Plattform

Fortsetzung folgt…

Pool (II)

Nachdem der Pool im letzten Herbst ja noch eingebaut wurde, war es im Frühjahr soweit diesen endlich in Betrieb zu nehmen. Der Weg dahin war aber noch ziemlich weit…

Zuerst einmal wurde die Plane entfernt und das noch überraschend saubere Wasser abgepumpt:

Pool-Status im Frühjahr Ablassen des alten Wassers

Der Boden musste gründlich gereinigt werden, da sich dort eine Menge Dreck von den Bauarbeiten befand. Anschließend ging es mit dem Einbau der restlichen Bauteile (Unterwasserscheinwerfer, Skimmer, Düse) weiter.
Weil die Pumpe später einmal in der Garage stehen soll, erfolgte die Verrohrung in der Erde (mit „Spaflex“-Rohr). Um die Rohre später evtl. mal tauschen zu können ohne den ganzen Garten umzugraben, habe ich diese ein Drainrohr verlegt:

Pool-Verrohrung Pool-Verrohrung

Nach dem Anschluss des Filters (mit Pumpe) haben wir den Pool wieder gefüllt – natürlich mit Wasser aus unserem Brunnen.

Poolfüllung "naturtrüb"

Ähem… naja, „naturtrüb“ liegt ja voll im Trend. 🙂
(Hintergrund: über den Winter hat sich der Dreck um den Brunnen herum noch ein wenig gesetzt – ich hätte wohl erst mal etwas mehr Wasser laufen lassen sollen bevor ich den Pool damit befülle…)

Die Sandfilteranlage musste volle Arbeit leisten – nach einigen Tagen Filterung und Zugabe von Flockungsmittel war das Wasser letztendlich dann aber doch glasklar.
Zudem haben wir das Brunnenwasser analysieren lassen (damit es keine Überraschungen gibt – gerade eisenhaltiges Wasser reagiert nicht sooo toll auf Chlor). Das Ergebnis: unser Brunnenwasser hat fast Trinkwasserqualität, lediglich der Nitratwert liegt leicht über dem Trinkwasser-Grenzwert.

Pool-Umrandung

Die Umrandung des Pools sollte – genauso wie die Terrasse – aus Holz sein. Also galt es eine Unterkonstruktion zu bauen: mal wieder Schotter holen, verteilen, festrütteln, Unkrautvlies auslegen, Betonplatten verteilen, Stelzlager aufstellen, Trägerbalken ausnivellieren. Zwischendurch habe ich zudem ein Fundament für die Poolleiter gebaut, sowie drei Fundamentpunkte mit DN50-HT-Rohr als Aufnahme für drei Edelstahlrohre, an denen ich ein Sonnensegel befestigt habe:

Unterkonstruktion für Poolumrandung

Dann ging’s mit ganz viel Fleißarbeit an das Verlegen der Terrassendielen. Die rechte Seite sollte rechteckig sein (damit Platz zum Hinlegen ist), die linke Seite abgerundet. Mit einer selbstkonstruierten Schablone habe ich den abzusägenden Bereich angezeichnet und mit der Stichsäge geschnitten:

Poolumrandung abrunden Poolumrandung abrunden

Zum Schluss haben wir die Dielen noch sorgfältig geölt. Um den Pool herum haben wir Stauden, Pampasgras und zuletzt sogar zwei Hanfpalmen eingepflanzt – die Verblendung der Unterkonstruktion steht noch auf der ToDo-Liste.

Fertig. :-)

Automatische Beschattung

Große Fensterflächen (vor allem zum Süden) sind in einem Passivhaus im Winter ein großer Vorteil – so nutzt man die Sonnenenergie auch zum Heizen der Räume. Im Sommer ist das aber eher problematisch, da soll die Hitze möglichst draußen bleiben. Vergisst man im Sommer die Jalousien/Rolläden rechtzeitig herunter zu fahren, wird man am Abend mit Raumtemperaturen um die 26-28 Grad „belohnt“. Und auch wenn man mal in den Urlaub fährt sollen die Jalousien eigentlich nicht den ganzen Tag unten bleiben.

Im „Smart Home“ ist die Lösung daher die automatisierte Beschattung. Nach bestimmten Regeln fahren die Jalousien automatisch herauf oder herunter, möglichst ohne den Bewohner dabei auf die Nerven zu gehen.

Verkabelung

Auch hier begannen die Vorbereitungen bereits während der Bauphase. Zu jedem Fenster wurden mehrere Leerrohre gelegt: eines für eine mind. 4×1,5mm² Leitung für die Stromversorgung (PE, N, L(auf), L(ab)) sowie eines für die Signalleitung der Fensterkontakte.

Die Stromleitung geht vom Fenster direkt zum Hauptverteiler, dort ist diese an einen Jalousieaktor angeschlossen (z.B. MDT JAL-0810.02).

Die Fensterkontakte jedes Raums werden „zentral“ (pro Raum) von einem Unterputz-Binäreingang überwacht (z.B. MDT BE-04001.01) – entsprechend führen die Leerrohre vom jeweiligen Fenster zu einer Unterputzdose im Raum, welche wiederum auch von einer KNX-Leitung angestochen wird.

Statt 4×1,5 habe ich gleich 5×1,5mm² NYM zu jedem Fenster gelegt, und somit gleich die Möglichkeit eine Laibungssteckdose (insbes. für Weihnachtsbeleuchtung) zu installieren. Im Rohbau sah das dann so aus:

Leitungen für Rolladenmotor, Laibungssteckdose und Fensterkontakt

Der Rolladenmotor hat (blöderweise) ein fest angeschlossenes Elektrokabel. Ich habe dieses auf der Außenseite noch in eine kleine Schleife gelegt, dann durch den Rollokasten durch die Windabdichtung geführt (kommt in der kleinen weißen Anschlußdose heraus). Von da aus geht’s durch ein Leerrohr in die Laibung, wo ich jeweils eine Kaiser „Electronic-Dose“ eingebaut habe (damit genug Platz für die ganze Verdrahtung ist). Das dünne weiße Sensorkabel ist 10m lang und wurde in den meisten Fällen ohne Unterbrechung direkt vom Fenster bis zum Unterputz-Binäreingang des jeweiligen Raumes geführt.

Fenstersensoren

In die Fenster wurden werkseitig (vom Fensterbauer) Magnetkontakte eingebaut. Das hat den Vorteil, dass diese „unsichtbar“ im Rahmen installiert sind. Je nach Modell kann man diese sogar für eine Alarmanlage verwenden (die haben dann auch Sabotagekontakte, VDS-Zertifizierung usw). Wenn es genügt zu wissen ob ein Fenster verriegelt ist oder nicht, genügt ein einzelner Sensor – will man erkennen ob ein Fenster gekippt oder ganz geöffnet ist, benötigt man in der Regel zwei Sensoren.
Wir haben uns für nur jeweils einen „einfachen“ Sensor pro Fenster entschieden (mir genügt zu wissen ob ein Fenster verriegelt ist oder nicht) – die Kosten lagen bei etwa 50 € netto pro Fenster inkl. Einbau.
Wie ich leider erst viel später festgestellt habe, hatte unser Fensterbauer die Sensoren nicht besonders sorgfältig installiert: bei einem Fenster war der Sensor komplett defekt (Kabel gequetscht) und bei zwei Fenstern auf der falschen Höhe installiert (hat nach Einstellung des Fensters nicht mehr korrekt signalisiert); da die Sensoren entgegen der Montageanleitung ohne Kabelschlaufe eingebaut wurden gab es nur einen minimalen Spielraum. 🙁
Lektion: alle Sensoren direkt nach dem Einbau (noch im Rohbau) durchtesten!

Weitere Sensoren

Damit die automatische Beschattung auch nur bei entsprechendem Sonnenschein aktiv wird, benötigt man natürlich noch einen oder mehrere Helligkeitssensoren.

Wir haben auf dem Dach eine Wetterstation (MDT SCN-WS3HW.01). Diese meldet für alle drei relevanten Himmelsrichtungen (Ost, Süd, West) unabhängig die Helligkeit auf den KNX-Bus.

Zudem befindet sich in jedem Raum ein Temperatursensor. Dieser wird zwar primär von der Heizungsregelung genutzt, dient in diesem Fall aber auch als Sensor für die Beschattung.

Die Programmierung

Von allen KNX-Geräten im Haus hat mich die Jalousiesteuerung am längsten beschäftigt. Das Handbuch des MDT-Jalousieaktors hat schlappe 94 Seiten, dazu gibt es weitere zusätzliche Anleitungen für die Einrichtung einer automatisierten Beschattung…

Das „Problem“ ist, dass dieser Jalousieaktor so unglaublich vielseitig ist. Es ist (vermutlich) jede denkbare Ansteuerung damit möglich – man muss nur wissen wie…

Für die erste Zeit nach dem Einzug (ähem… also die ersten 1,5 Jahre) haben wir die Jalousien nur „einfach“ angesteuert (auf/ab pro Raum sowie zentral pro Stockwerk, ohne weitere Automatisierung).

Anforderungen

Für die Programmierung der Steuerung ist es zwingend erforderlich, sich einmal strukturiert Gedanken zu den Anforderungen zu machen. Bei uns sah das dann wie folgt aus:

  • bei Brandalarm: alle Jalousien/Rolläden sofort hoch fahren (erleichtert Flucht/Rettung).
  • bei Windalarm: die Raffstores hochfahren, nach Windalarm wieder auf die vorherige Position herunter fahren.
  • wenn Rolläden komplett geschlossen sind und Fenster geöffnet wird: ein Stück hoch fahren (zum Lüften). Nach Schließen wieder herunterfahren.
  • wenn Haus im „abwesend“-Modus: alle Jalousien bei Anbruch der Dämmerung herunter fahren, morgens nach Sonnenaufgang automatisch hochfahren
  • wenn „anwesend“: bewusst keine Automatisierung am Morgen oder Abend (das kann unglaublich auf den Keks gehen, wenn z.B. Feiertag ist oder man bis morgens um 03:00 gearbeitet hat, aber um 06:30 die Jalousien automatisch hochfahren). Statt dessen: zentrale „Guten Morgen“ oder „Gute Nacht“-Befehle (z.B. beim Taster im Schlafzimmer, Bad, Wohnzimmer).
    Auch hier: Herunterfahren der Rolläden im Obergeschloss (Schlaf-/Kinderzimmer) unabhängig vom Erdgeschoss (Wohnzimmer/Terrasse).
  • wenn Terrassentür geöffnet ist: nur Hochfahren durch Zentralbefehle/Beschattung erlauben, aber kein Herunterfahren (damit man nicht ausgesperrt wird).
    Aber: wenn Fenster offen ist, explizites Hoch-/Herunterfahren am jeweiligen Kanal erlauben (wenn ich also bewusst diese Jalousie herunterfahren möchte, dann soll das gefälligst auch funktionieren wenn das Fenster gerade offen ist).
  • automatische Beschattung immer (also egal ob an- oder abwesend), wenn Raumtemperatur >21°C und Helligkeit (außen) >40.000 Lux. Wenn die Sonne wieder „weg“ ist (Abend, Wolken, …) Jalousien nicht mehr hochfahren, sondern auf der Position belassen.
    Bei den Raffstores sollen die Lamellen entsprechend der Sonnenposition nachgeführt werden.
  • Sperrfunktion für einzelne Räume (z.B. beim Schlafzimmer kann man vom Bett aus die Jalousie sperren)
  • verschiedene „Herunter“-Szenen: z.B. zu 100% schließen (ausschlafen), oder nur zu 80% (Sommer).
    Im Winter zudem Eis-/Frostschutz: damit die Rolläden nicht am Fensterbrett festfrieren, diese nur zu 95% schließen)
  • automatische Beschattung zentral deaktivierbar (z.B. zum Fenster putzen oder bei Arbeiten an den Fenstern/Rolläden)
  • ansonsten soll das Prinzip der geringsten Überraschung gelten. 🙂

Alle der o.g. Anforderungen haben wir inzwischen (mehr oder weniger) am Laufen. Ein paar komfortable Funktionen sind erst mit einer aktuelleren Firmware des Jalousieaktors verfügbar, MDT bietet aber einen tollen Update-Service.

Einstellungen der automatischen Beschattung (Ausschnitt) Einstellung Lüftungsfunktion

In Anbetracht der Komplexität der ETS-Einstellungen verzichte ich an dieser Stelle auf eine Schritt-für-Schritt-Anleitung; falls jemand Fragen hat, einfach als Kommentar reinschicken.

Brunnenbohrung

Sowohl unser Architekt als auch der unserer Nachbarn hat unabhängig voneinander den selben Planungsfehler gemacht: die Regenwasser-Leitungen sind zu tief verlegt. Normalerweise ist das recht egal – nicht aber, wenn man damit eine Regenwasser-Zisterne speisen möchte (was unsere Nachbarn und wir jeweils geplant hatten). Die Zisternen müssten somit ziemlich tief gesetzt werden.

Unsere Nachbarn und wir kamen daher auf die Idee, gemeinsam einen Brunnen bohren zu lassen. Schnell wurden insgesamt fünf Angebote eingeholt, die alle fast beim selben Preis lagen. Die anteiligen Kosten für einen gemeinsamen Brunnen sind kaum höher als wenn sich jeder eine Zisterne einbauen ließe. Da uns die Bodenbeschaffenheit und die Grundwassertiefe aufgrund der Wärmepumpen-Bohrungen auch bekannt waren, waren schlechte Überraschungen oder das Risiko einer erfolglosen Bohrung eher unwahrscheinlich. Zudem liefert ein Brunnen auch in langen Trockenphasen noch Wasser, während die Zisterne auf Regen angewiesen ist.

In unserer Gemeinde ist es so, dass Brunnenbohrungen zur Gartenbewässerung nur angezeigt, nicht aber beantragt/genehmigt werden müssen. Zwar muss der Brunnenbohrer auch beim Anzeigeverfahren auf eine Rückmeldung des Umweltamts warten, das kostet aber nur eine geringe Gebühr (25 €) und geht relativ schnell (1-2 Wochen).

So rückte dann eines Tages ein Brunnenbauer mitsamt schwerem Gerät an, und verwandelte unseren erst wenige Monate vorher angelegten Rasen in ein Stück Sumpflandschaft. Zum Glück wussten wir bereits, was uns da erwartet…

Brunnenbohrgerät Ehemals Rasen, jetzt wieder Baustelle Bohrrohre

Die Bohrung ging insgesamt 26 Meter tief, vor allem durch Lehm und Sandstein, und dauerte insgesamt fast drei Tage (wobei die Arbeiter es nicht direkt „eilig“ hatten, und zwischendrin auch auf eine andere Baustelle abberufen wurden). Irgendwann war das Loch jedoch fertig – nur ein unscheinbares DN125-Rohr in Blau guckte aus der Erde raus.

Den zweiten Bauabschnitt – den „Brunnenausbau“ – machten wir in Eigenleistung. Als sogenannte „Brunnenstube“ haben wir ein schlichtes KG-Rohr (DN400, 100cm lang) um das Brunnenrohr gesetzt. Dieses Rohr steht auf einem selbsterstellten Betonring (aus Estrichbeton), der Boden wurde mit Kies und Schotter etwas angefüllt. Als Schachtdeckel dient ein passender Kunststoffdeckel aus dem selben System.

Bei der Pumpe haben wir uns vorerst für ein äußerst preisgünstiges Modell entschieden: eine Einhell GC-DW 1300 N, die wir in einem Sonderangebot für unter 200 € erhalten haben. Für die Steigleitung verwenden wir ein PE-Rohr (32mm), den Abschluß des Brunnens bildet ein Stülpdeckel für rund 70 €. Für den gesamten „Kleinkram“ (Rohre, Fittinge, Stülpdeckel, Kleinkram) kamen noch rund 250 € zusammen – insgesamt hat uns der Brunnenausbau (Pumpe, Brunnenstube, Verrohrung) also rund 500 € gekostet.

Gemäß der vom Brunnenbauer vorgeschriebenen Einbautiefe (ca. 1,5m über dem Brunnen-Ende) haben wir das Rohr entsprechend abgelängt, mit Pumpe und Stülpdeckel verbunden, und anschließend alles ordentlich fixiert.

Einhell GC-DW 1300N Anschluss der Pumpe an der Steigleitung Stülpdeckel Stülpdecke für einen sauberen Brunnenabschluss

Dann kam der spannende Moment: wir haben die Pumpe vorsichtig in den Brunnen herabgelassen, provisorisch einen Gartenschlauch angeschlossen und die Pumpe mit Strom versorgt.

Pumpe und Steigleitung für den Einbau vorbereitet Fertiger Brunnen.

Das Wasser schoss förmlich aus dem Schlauch. In der ersten Minute war das eine kakaobraune Brühe (vermutlich aufgrund von Schlammresten der Bohrung), danach kam aber klares, sauberes Wasser.

Wie geht’s weiter?

Die Pumpe liefert genügend Druck, um beide Gärten auch gleichzeitig bewässern zu können. Im nächsten Bauabschnitt (irgendwann nun im Frühjahr) soll die Steigleitung vom Brunnen weiter zur Garage geführt werden. Dort kommt ein Ausgleichsbehälter und ein Druckschalter dran, womit die Pumpe dann automatisch bei Wasserentnahme geschalten wird. Danach wird das ganze an unsere geplante automatische Beregnungsanlage angeschlossen.

Es gibt also noch viel zu tun – Fortsetzung folgt… 🙂