Eine Sache hatte bei unserem Haus irgendwie noch gefehlt: die Garage. Ich weiß noch wie wir dem Architekten beim ersten Gespräch schon gesagt hatten, dass wir ein Haus mit Garage bauen möchten (damit der ganze Plunder dann nicht erst monate- oder jahrelang im Keller steht). Der Rohbauer hatte dann nie ein Angebot für die Garage gemacht, der Architekt hatte das aus dem Blick verloren („das machen wir später, wenn das Haus steht, dann steht da kein Kran mehr im Weg“) – tjo, und dann war der Rohbauer auf der nächsten Baustelle.
So mussten erst zweieinhalb Jahre vergehen, bis wir das Garagenthema in Eigenregie in Angriff genommen haben: Entwurf gezeichnet, vom Baustatiker einen Plan mit Statik erstellen lassen, dann ein Bauunternehmen für Aushub und Rohbau angefragt, und alles mit einer Menge Eigenleistung begleitet. Mitte Oktober rollte dann der Bagger an:
Für die geplante Entwässerungsrinne wurde gleich noch ein KG-Rohr vorbereitet. Das Bohren eines 110mm-Lochs durch Betonringe mit einer handelsüblichen Schlagbohrmaschine darf man nicht unterschätzen (hat mich einen ganzen Nachmittag beschäftigt, das nächste Mal besorge ich mir richtiges Werkzeug statt einer „Einweg-Bohrkrone“… 😉 )
Danach wurde eine Menge Schotter angeliefert, verteilt, verdichtet, dann Schalung für die Bodenplatte aufgestellt, Armierung nach Statikplan erstellt, schließlich betoniert und am Ende die Schalung wieder abgebaut – alles innerhalb weniger Tage:
Das Mauern ging total flott. Mit KS-Steinen mit Dünnschichtkleber und Mörtelschlitten stand die Mauer nach etwas über einem Tag – inklusive meiner gewünschten Nische für den Elektroverteiler sowie den Stürzen für Tür und Fenster:
Aus Termingründen vergingen dann aber noch mal fast vier Wochen, bis die Beton-Filigrandecke geliefert und aufgelegt werden konnte. Am 19.12. war ich dann mit meinen Leerrohren fertig, so dass kurz vor Weihnachten das Dach fertig gegossen werden konnte:
Dann hieß es: abwarten und aushärten lassen. Unser kleines spießiges Rentier konnte die neue Aussicht aber während der dunklen Jahreszeit etwas genießen:
Hi, darf ich fragen, was der Garagenrohbau gekostet hat? Wir lassen die Bodenplatte durch den BU mitmachen, versuche aber zu sehen, was mich der restliche Rohbau etwa fuer die gemauerte Version kosten wuerde.
Danke 🙂
Eine pauschale Antwort ist schwierig, da das tatsächlich vom Aufwand abhängt. In unserem Fall hatten wir sehr viel Eigenleistung mit eingebracht; die Garagendecke hatten wir zudem als Filigrandecke konstruiert (keine Schalung von unten notwendig, dafür dann an den Seiten). Großer Kostenpunkt ist bei der Betondecke auch der erforderliche Stahl (Armierung) und ob evtl eine Betonpumpe benötigt wird.
Als ganz groben Richtwert: für die Mauern (17,5er KS-Stein) und die Betondecke inkl. Armierung (also ohne Bodenplatte) haben wir ungefähr 8.000 EUR inkl MwSt gezahlt (ich müsste die Rechnungen erst wieder heraussuchen). Die beiden Betonsäulen waren relativ günstig (die Schalung kostete pro Säule keine 100 EUR, die Armierung war in <2 Std fertig, das meiste wurde bereits vom Stahllieferanten vorgebogen). Der Beton wurde mit einem Betrontrichter und einem kleinen Transporterkran eingebracht, so haben wir und rund 500EUR für eine Betonpumpe sparen können.