Hier ist nun der versprochene Nachtrag zum Verteilerschrank. Aktuell sieht der so aus:
WICHTIG: NICHT NACHMACHEN! Zumindest nicht ohne die erforderlichen Kenntnisse in der Elektroinstallation zu haben, die fünf Sicherheitsregeln zu beachten, etc.! Letztendlich muss ein zugelassener Elektriker die Anlage beim jeweiligen Versorger anmelden!
In den oberen zwei Reihen sind die Hager-Module UD21A1 bzw. UD22A1 (für Reihenklemmen) verbaut. Der Unterschied zu den „normalen“ Tragschienenmodulen ist, dass die Hutschienen auf Kunststoff-Isolatoren sitzen und somit von den Tragschienen (UN07A) getrennt sind. Außerdem sitzt die obere Schiene etwas weiter vorne als die untere Schiene, was das Rangieren mit Leitungen dahinter etwas vereinfacht. Die Hutschienen sind gemeinsam über „dicke“ Erdungsklemmen geerdet (Phoenix 3003923, mit 10mm²-Litze möglichst direkt zur Hauptanschlussklemme). Die NYM-Leitungen sind alle über Phoenix 3213946 (PTI 2,5-PE/L/NT) und 3213953 (PTI 2,5-L/L) aufgelegt. Brücken sind mit Phoenix 3030161 (FBS 2-5 etc.) gesteckt. Wenn etwa eine 3fach-Steckdose einer 5×1,5 NYM-Leitung vorerst nicht an separaten Aktorkanälen aufliegt, genügt eine einzige 1,5mm²-Leitung dorthin, L1/L2/L3 werden dann über Steckbrücken und eine Litzen-Brücke aufgelegt.
Die N-Leiter sind über N-Sammelschienen (Phoenix 402174) jeweils ins Gruppen zusammengefasst. Bei der Planung ist dann natürlich zu beachten, dass alle „Teilnehmer“ einer solchen Gruppe am selben RCD hängen. Die N-Sammelschienen müssen in regelmäßigen Abständen auf Aufliegeböcken (Phoenix 3213974 AB/PTI-3) aufliegen. Über eine Phoenix 3038286 STN 16 sind diese mit 6- oder 10mm² Litze mit dem jeweiligen RCD verbunden. Bei den „dicken“ Klemmen (PE, N) habe ich jeweils klassische Klemmverbindungen bevorzugt (die Litze stecke natürlich in passenden Aderendhülsen). Es gibt häufig aber auch Push-Klemmen (PTI) für größere Querschnitte, ebenso kann unter Umständen auf die Aderendhülse verzichtet werden. Da bin ich aber kein Spezialist… (a propos: eigentlich gehört noch ein Erdungs-Symbol-Aufkleber auf die geerdeten Hutschienen…). Jeder Block ist mindestens am Anfang und am Ende mit einem Phoenix Clipfix (3022276) fixiert, größere Blöcke auch mal zwischendrin. Auf die ganzen Abschlussdeckel kann ich gar nicht im Detail eingehen – die muss man natürlich auch einplanen (z.B. 3213975 D-PTI/3 hinter den Auflageböcken).
Warum ist das so wichtig, dass die Hutschienen der Reihenklemmen nicht mit dem Schrank verbunden sind? Stell‘ Dir vor, Du schraubst (entgegen aller Vorschriften) an einem nicht stromfrei geschalteten Verteilerschrank herum und kommst dummerweise mit einem Leiter in Berührung, der vor einem RCD angeschlossen ist. Berührt man dann gleichzeitig irgendwo den Verteilerschrank, dann wird der Fehlerstrom nicht erkannt. Im dümmsten Fall ist die einzige Sicherung dann nur noch der 63A-LS beim Hauseingang – und bis der durchgebrannt ist, ist man das selber auch. 🙁
Deshalb wird sogar separat geprüft, dass der Verteilerschrank selbst (u.a. die Tragschienen oder die Hutschienen der Reiheneinbaugeräte) nicht geerdet ist. Bei eigenen Umbauten sollte man das auch immer wieder mal prüfen – ich hatte versehentlich mal Cat6-Netzwerkbuchsen auf eine „normale“ REG-Schiene geklemmt und somit den ganzen Schrank über das Netzwerkkabel geerdet.
Die Reiheneinbaugeräte sitzen auf den Hager-Modulen UD21B1/UD22B1/UD31B1/UD32B1 (je nach Größe). Die Modul-Sets haben den Vorteil, dass passende Abdeckungen („Berührungsschutz“) auch gleich dabei sind und man das nicht alles selber zusammenstellen muss.
Die Verdrahtung zwischen Reihenklemmen und REG-Geräten habe ich bewusst „fliegend“ mit 1,5mm² und 2,5mm² Schaltdraht gemacht. Ich hatte zwar auch Verdrahtungskanäle mitbestellt (OBO LK4 30025 und 40040 – Alternativen und passende Halterungen gibt es auch irgendwo bei Hager) – ich finde es aber übersichtlicher, wenn die Verbindungen relativ „frei“ liegen. Gerade in der Startphase, wo sich einige Zuordnungen noch ändern, ist das angenehmer als Leitungen durch die Verdrahtungskanäle zu ziehen. Definiv kann man aber darüber streiten – die Kanäle sind auf jeden Fall ordentlicher. Manchmal wird angeführt, dass aber durch die Nähe der Leitungen darin eher mal „Nebenwirkungen“ durch Dimmer o.ä. auftreten könnten.
Die RCD (umgangssprachlich „FI“) und LS (Leitungsschutzschalter, „Sicherungen“) habe ich alle von ABB, gekauft beim Baumarkt meines Vertrauens. 🙂 Die Modelle von ABB haben den Vorteil, dass man pro Eingang bzw. Ausgang zwei Leitungen anschließen darf (z.B. auch eine Schiene und eine Leitung), da die Klemm-Mechanismen das ausdrücklich ermöglichen. Bei den Geräten von Hager wiederum darf man das zwar nicht, dafür haben diese ein sehr elegantes Beschriftungsfeld, was ungemein praktisch ist wenn man die Abdeckungen vom Verteilerschrank abgenommen hat… (deshalb sind einige Geräte bei mir zusätzlich direkt beschriftet).
Der linke Bereich im Verteilerschrank ist für Kleinstromanwendungen (ELV – Extra Low Voltage) vorgesehen. 230V-Leitungen dürfen diesen Bereich nicht ohne weiteres queren.
Die KNX- und 1Wire-Leitungen sind auf Phoenix 3214663 PTTBS 1,5/S-KNX aufgelegt (passender Deckel: 3214664 (Weiß) und 3214699 (Grau)). Die selben Klemmen, bloß in Grau (Phoenix 3214657) kommen für die Rauchwarnmelder und einige Binäreingänge zum Einsatz. Mit den farbigen Deckeln lassen sich die Bereiche gut voneinander trennen, passende Steckbrücken verbinden KNX-Bus bzw. die RWM-Halbringe untereinander.
Gold wert war/ist die selbsteinstellende Crimpzange Knipex 97 53 09, mit der man auch problemlos 10mm² und 16mm² pressen kann. Die Aderendhülsen sind alle von Klauke. Etwas „tricky“ ist der Umgang mit Doppeladerendhülsen – die passen nämlich nicht in alle Reihenklemmen und auch manchmal nicht in REG-Geräte. Manchmal kann es helfen, zwei 1,5mm²-Leitungen zusammen in eine einzelne (normale) 2,5mm²-Aderendhülse zu pressen – ist nicht ganz vorschriftsgemäß, passt aber meistens. 😀
Die Verteilung der Stromzuführung (Hauptanschlussklemme im Schrank) zu den einzelnen RCDs habe ich für L1/L2/L3 auch farbig ausgeführt (Braun/Schwarz/Grau), um einen besseren Überblick über die Phasenverteilung zu haben. Der Elektriker hatte im Zählerschrank wiederum alles mit schwarzer Litze verdrahtet – da mir dafür kein Stromlaufplan vorliegt, finde ich das persönlich etwas unübersichtlicher.
A propos Zählerschrank: dieser ist bei uns separat (ca. 5 Meter entfernt vom Verteilerschrank) installiert. Ein Hauptschalter darin erlaubt es mir, den kompletten Verteilerschrank stromlos zu schalten. Ebenso ist der obligatorische Überspannungsschutz dort installiert.
Bitte habt Verständnis dafür, dass ich keine Kommentare/Anfragen zu konkreten Verdrahtungen beantworten werde. 80% der Tätigkeiten sind zwar reine „Fleißarbeit“ (Auflegen der Reihenklemmen, Verdrahtung der Geräte usw.), die restlichen 20% sind aber nicht zu unterschätzen (Verwendung der richtigen Querschnitte, Verteilung der Last auf die verschiedenen Phasen, u.v.m.). Wer also selber Hand anlegen möchte, muss das in Absprache mit seinem Elektriker tun.
Eine gute Einführung in die Verteilerplanung liefert die KNX-Bibel (äußerst empfehlenswert).
Hi Klaus,
wie gross ist eigentlich deine Zählervorsicherung ?
Vorsicherung ist ein Hager SLS E35 (also 35A).
Finde ich persönlich auch angenehmer als Neozed, weil man so recht bequem die Anlage von der Stromzufuhr trennen kann.
Allerdings ist zwischen Zähler und Verteiler noch der Photovoltaik-Wechselrichter mit Batterie zwischengeklemmt, der ist noch mal mit einem separaten RCD (40A/0.3A) gesichert. Deshalb kann man den Verteilerschrank noch über einen separaten Schalter *komplett* vom Netz nehmen (unabhängig von Stromversorgung/Photovoltaik/Wärmepumpe).
Stammt das Gerät zum Auslesen des Zählers vom Netzbetreiber oder hast du dir das zugelegt. Falls letzteres, könntest du ein paar Infos dazu schreiben, wie die Bezeichnung und wo man das bekommt.
Das Gerät ist ein optischer Lesekopf („IR-Schreib-Lesekopf“) – auf volkszaehler.org gibt es weitere Details sowie eine E-Mail-Adresse für Informationen zum Bezug.
Ich habe den Lesekopf via USB an einem RaspberryPi angeschlossen. Um die Strecke zwischen dem RasPi und dem Zählerschrank möglichst „elegant“ zu überbrücken, habe ich mir bei eBay einen sogenannten „USB RJ45 Extender“ gekauft (aus China für <2,50 €) und somit die bestehende RJ45-Verkabelung genutzt.
Ich muss aber gestehen, dass ich bislang noch nicht dazu gekommen bin, mich näher mit dem Zugriff auf den Zähler zu beschäftigen. Meinen konkreten Stromverbrauch lese ich über unseren Batteriespeicher/Wechselrichter ab, auf den kann ich sehr bequem mit Modbus/TCP zugreifen.
In dem Zählerschrank ist noch ein zweiter Zähler zu erkennen, der den Stromverbrauch der Heizungsanlage misst. Den aktuellen Verbrauch könnte man dort per S0-Schnittstelle auslesen, auch dafür habe ich bislang aber noch keine Zeit gefunden. 🙁
Kurze Frage zur Erdung der Hutschienen. Die Hutschienen der Reihenklemmen sind geerdet, deshalb sind diese nicht mit dem Schrank verbunden. Die Hutschienen der KNX-Geräte sind nicht geerdet und mit dem Schrank verbunden. D.h. eine REG-Netzwerkbuchse muss auf die Hutschienen der Reihenklemmen montiert werden. Habe ich das richtig verstanden?
Das kommt auf die Netzwerkbuchsen an. Ich habe Keystone-Module von DeLock verwendet. Die Hutschienen-Gehäuse dazu erden die Schirmung auf die Tragschiene, daher muss die Tragschiene entsprechend vom Schrank isoliert und separat an einen Erdleiter angeschlossen sein.
Was für einen Zähler hast du für deine Wärmepumpe verbaut und was sitzt dort direkt daneben für ein Gerät?
Ebenso würde mich interessieren was das neben dem Hautpschalter ist?
Kannst du auch die Typenbezeichnung für die Überspannung posten.
Danke und Gruß
Mario
Den Stromverbrauch der Wärmepumpe messe ich mit einem Zähler von B+G E-Tech (ich glaube das müsste der DRT428BC sein). Der hat einen S0-Ausgang (Impulsgeber), das kann ich theoretisch mal über eine kleine Schaltung mit an die Heimautomatisiertung (zwecks Statistik) anbinden. Eilt aber nicht wirklich, da ich die eigentlich interessanten Daten (Wärmemengen etc.) direkt über die Heizungssteuerung auslese.
Neben dem Hauptschalter (im Zählerschrank links unten) sitzt ein kleines rotes Bauteil – meinst Du das? Das ist ein Überspannungsschutz von DEHN. Der muss auch vom Elektriker mit eingebaut werden, da der noch vor dem Stromzähler sitzten sollte.
Danke für die schnelle Rückmeldung.
Entschuldige die Ausfragerei, bin aktuell am Vorplanen bei mir deshalb die vielen Fragen.
Ich meinte das Gerät oben links neben dem Hauptschalter.
Was ist das rechts neben dem BGE-Zähler.
Bis du zufrieden mit den MDT KNX Aktoren, welche hast du da verbaut? Ist das KNX IP Interface auch von MDT?
Was versorgst du mit den MW-Netzteilen?
Im Zählerschrank ist ganz oben links ein dreiphasiger Schalter. Rechts davon ist ein RCD (FI). Das hat allerdings nur etwas mit meinem „besonderen“ Aufbau zu tun: zwischen dem Verteilerschrank und dem Zählerschrank hängt unser PV-Wechselrichter mit Batteriespeicher – dessen Hersteller fordert die Zwischenschaltung eines RCD.
In einer „normalen“ Installation hat man eigentlich keinen RCD vor dem kompletten Verteiler.
Unabhängig davon habe ich übrigens weitere RCDs im Verteilerschrank, jeweils für Steckdosen, Beleuchtung, Jalousien, Außen (-Steckdosen, -Beleuchtung), Kühl/Gefrierschranke.
Rechts neben dem Stromzähler ist ein hässlicher und billiger Trafo in Hutschienen-Gehäuse, der den Kondenswächter unserer Heizung mit Strom versorgt.
Mit den MDT-Aktoren bin ich rundum zufrieden. Knapp 40 Kanäle (ohne Strommessung) sind inzwischen belegt, ich fürchte dass ich bald noch einen Schaltaktor dazu kaufen muss. Zudem plane ich, das KNX-Logikmodul von MDT noch anzuschaffen.
Das IP-Interface ist von Weinzierl. Damals gab es das von MDT noch nicht. Welches von beiden „besser“ ist kann ich nicht sagen, da ich das von MDT nicht weiter kenne. Wichtig ist jedenfalls, ein IP-Interface zu haben und nicht mit USB o.ä. herum zu murksen.
Das obere Meanwell-Netzteil versorgen den benachbarten RasPi (im Hutschienen-Gehäuse) sowie den 1-Wire-Bus.
Die beiden unteren Meanwell-Netzteile versorgen LED-Strips im Treppenhaus mit +5V (das ist eine längere Geschichte, dazu muss ich auch mal was schreiben…)
Lieber Blogger,
ich habe eine Frage zu den KNX Reihenklemmen aus dem Bild.
Die Klemmen wurden hier abwechselnd Rot/Schwarz und Gelb/Weiß angeordnet, die Brücken aber durchgängig.
Bedeuted das, dass jetzt auf Gelb/Weiß auch die Busspannung anliegt, oder wurde jeder 2. Pin der Brücken entfernt?
Falls die nicht entfernt wurden, was ist denn der Anwendungsfall… mir fällt keiner wirklich ein?
Bei den Brücken ist tatsächlich jeder zweite Pin entfernt – alles andere macht wirklich wenig Sinn.
Manche Leute bevorzugen es, erst die Rot/schwarzen Reihenklemmen und dann alle Gelb/weißen Reihenklemmen einzubauen – das lässt sich natürlich einfacher/intuitiver Brücken, ich finde das aber unübersichtlicher.
Hallo,
bin beeindruckt von Deinem aufgeräumten Verteiler. Super! Kannst Du sagen, wieviele Leitungen (5×1,5, 3×1,5, 5×2,5 usw.) im Verteiler ankamen?
BG,
Tobias
Öh, dazu müsste ich die tatsächlich durchzählen (zumindest in der Excel-Liste, in der ich die Reihenklemmen dokumentiert habe). Eine pauschale Zahl bringt aber eh nichts, da das zu sehr von den Räumen abhängt.
5,2×5 habe ich nur in wenigen einzelnen Fällen: Herd, Backofen, Sauna – eben da wo hohe Lasten längere Zeit laufen. Bei langen Strecken müsste man nachrechnen, ob 1,5mm² reichen (war bei mir soweit überall der Fall). 3×1,5 habe ich ebenfalls nur in Ausnahmefällen verlegt, alle Lampen, Steckdosen, Jalousien etc. habe ich mit 5×1,5 angefahren. Zu den Heizkreisverteilern habe ich 7×1,5 gelegt. Pro Raum im Durchschnitt 2x 3fach-Steckdose, ein Lampenauslass und eine Jalousie (also 4 Leitungen pro Raum). Im Wohnzimmer natürlich mehr, in Bad/Abstellkammer weniger. Grob überflogen rund 110 Stromleitungen. Dazu etwa 16x Koax-Kabel (Sat) und etwa 60x Netzwerk (Informatiker eben… 😉
In die Garage (wird demnächst näher beschrieben) habe ich 5x10mm² gelegt, und dort einen Unterverteiler eingebaut.
Viele Grüße!
Sehr ausführlich geschrieben. Hat mir sehr geholfen! Danke 🙂
Vielen Dank für den Blog! Das ist sehr hilfreich bei der eigenen Planung.
Du hast an zwei Stellen eine Doppelsicherung und sicherst auch den Nulleiter ab.
Könntest Du kurz erklären warum das nötig ist.
Vielen Dank!
Doppelsicherung? Das ist mir neu. 😉
Evtl. meinst Du den FI/LS (kombinierter RCD mit Leitungsschutzschalter, einphasig). Nur deshalb klemmt da auch der Nulleiter mit dran.
Ein FI/LS ist eine platzsparende Lösung, wenn man einen bestimmten („kleinen“) Stromkreis mit einem separaten RCD („FI“) absichern möchte.
N’Abend, welche Querschnitte hast du für die Auflegung von Autor zu Reihenklemme genutzt?
Toller Artikel, allgemein ein toller Blog 🙂
Meistens 1,5mm, ein Einzelfällen auch mal 2,5mm (Sauna, Backofen/Herd, Außensteckdosen). Man muss die Angaben des Aktorherstellers beachten welche Querschnitte und wie (also mit oder ohne Aderendhülse) diese angeschlossen werden dürfen.
Im Prinzip muss man das ausrechnen, z.B. bei durchgeschleiften Leitern für die Jalousien sind die 1,5mm ausreichend und mittels Doppeladerendhülsen bequem anzuschließen (Doppeladerendhülse mit 2,5mm bekommt man nicht mehr unbedingt an den Autor angeschlossen).
Hallo, könntest du mir sagen welchen Querschnitt du für die RCD bzw. N-Leiter Klemmen gewählt hast?! 6qm oder 10qm?!
10mm².
(das geübte Auge erkennt das an der Farbe der Kabelschuhe 😉 )
Im Zweifelsfall muss der benötigte Mindestquerschnitt individuell berechnet werden. In „normalen“ Haushalten (ohne Elektroauto-Schnelllader etc.) sollte man mit 10mm² aber genügend Puffer haben.
Hallo!
Ich bin grad dabei meinen Verteilerschrank zu verdrahten und wollte jetzt noch die Leitungsklammern nachrüsten. Ich sehe, die sind bei dir auch verbaut. So wie ich das sehe, müssen dann die Abdeckungen auch erhöht werden, welche Turmoberteile muss man da nehmen, dass es passt?
Danke
Ich weiß nicht was Du mit „Turmoberteilen“ meinst – etwa die Abdeckungen?
Die Bereiche mit den Reihenklemmen sind jeweils die Hager-Module UD21A1 bzw. UD22A1. Die Abdeckung ist hoch genug um über die Reihenklemmen drüber zu passen, und Hutschienen-Isolatoren (um geerdete Hutschienen vom Schrank zu trennen) sind da auch dabei. Die Hutschienen-Halter sind sogar in zwei verschiedenen Höhen, so dass die obere Schiene etwas weiter vorne sitzt als die untere Schiene (so bekommt man die Leitungen dahinter besser nach unten durchgefädelt). Insgesamt eine sehr bequeme und durchdachte Sache.
Hallo, super Blog den du da zusammen gestellt hast. Hat bestimmt viel Mühe gekostet. Das ist er einzigste blog den ich gefunden hab der so detailliert ist. Ich werde auch bald loslegen mit den Bau. Fehlt nur noch die Baugenehmigung, dann Richtung März/April sollte es losgehen. Wo ich viel selber machen werde ist die Elektrik, also Smart home. Da habe ich mich für Loxone entschieden. Den Verteilerschrank bekomme ich fertig verdrahtet von loxhome24. Die Jungs helfen mir auch unter der Arme mit einen Anschlussplan für den Verteiler. Ich muss mich also mehr um die leerrohre und schlitze kümmern und Kableverlegen.
Wenn du mir nur ein paar Fragen beantworten könntest währe es sehr nett von dir.
1. Steckdosen z.b. Wohnzimmer, alles auf einen kreis?
Hast du alle auf eine Sicherung? Wieviel Sicherungen hast du pro Zimmer?
2. Leerrohre für Fenster, kann man auch von der filigrandecke in den Ziegelkasten rein? Wie genau bist mit den leerrohre zum Fenster gegangen
Im EG hab ich Raff und OG Rollos geplant mit Fensterkontakt
3. was hältst du von Led Spots mit 24V —-> so macht es Loxone
Oder doch lieber 230V
4. wird der Elektroschacht in den Betonboden bzw. Decken zugemacht oder Bleiben die offen?
Und meine letzte und wichtigste frage:
Ich plane ein KFW55 ee Haus. Wie geht man da am besten vor für die Verlegung von Außenbeleuchtung? Wegen blower door test meine ich. Kann ich Löcher nach draußen bohren? Wie hast du das mit deinem Passivhaus gelöst. Natürlich werde ich auch Kaiserdosen verwenden die luftdicht sind.
Vielen dank im voraus.
P.S ein sehr schönes Haus
Loxone oder nicht ist eine Glaubensfrage. Vorteil von Loxone ist ganz sicher die Unterstützung durch den Hersteller (ist doch etwas „endkundenfreundlicher“ als KNX), Nachteil eben das „Vendor Lock-In“. Alles hat irgendwie Vor- und Nachteile. 🙂
Zu Deinen Fragen:
1. Steckdosen
Einige Geräte brauchen so oder so einen eigenen LS (z.B. Herd). Ich habe ganz grob pro Raum einen einzelnen LS, was aber im Nachhinein betrachtet wenig Vorteil bietet. Ein LS kostet zwar fast nix, separate LS bringen in dem Fall aber auch fast nix. Heutzutage löst ein LS nicht mal „einfach so“ aus, und 3.6kW-Verbrauch hat man auch nicht wirklich. Statt dessen wird die Verdrahtung im Verteiler mit vielen LS eher ein wenig unübersichtlicher. Ich würde inzwischen „nur“ noch 2-3 LS pro Stockwerk ansetzen. Eine Rolle spielt ggf. der Gleichzeitigkeitsfaktor (je nach Verbrauchern).
RCD (FI) habe ich 1x für Licht und 1x für Steckdosen (für’s gesamte Haus). Manche Leute splitten das (Kreis 1: EG Licht, OG Steckdosen – Kreis 2: EG Steckdosen, OG Licht). Ich halte das aber für gefährlicher, weil so unklarer ist auf welchem RCD welcher Verbraucher hängt.
Ansonsten: RCD/FI (1-phasige Kombisicherung) für Kühl-/Gefrierschränke und für IT (KNX, Server, …). Außenbereich ohnehin mit separatem RCD.
Garage hat keine eigene Vorsicherung, da geht eine eigene 10mm²-Leitung zu einem separaten Unterverteiler.
2. Leerrohre
Die Leerrohre kommen alle am Übergang von Filigrandecke zur Wand raus. Die Rollokästen bei mir sind größtenteils aus Styropor. Schau Dir mal den Beitrag zur Beschattung an (Abschnitt „Verkabelung“), da sieht man das im Foto. Bei den Rollokästen lasse ich die Leerrohre also knapp neben den Kästen aus der Decke kommen, und führe sie von dort aus zur Laibung (Kaiser 1068-02 mit viel Stauraum für Verklemmung/UP-Aktoren/…). Bei der Hälfte der Fenster sitzt da inzwischen eine Laibungssteckdose drüber, über welche im Winter LED-Lichterketten angeschlossen sind.
Bei den Rollo-Motoren hat unser Fensterbauer blöderweise „gespart“ und welche mit fixem Kabel verbaut (kein Stecker im Rollokasten um den Motor auszubauen), daher hatte ich hier auch noch mal ein Leerrohr von der Laibungsdose bis komplett in den Jalousiekasten verlegt, um das Kabel austauschen zu können wenn der Motor mal getauscht werden muss ohne alles aufzuklopfen (die haben auch „nur“ eine erwartbare Lebenszeit von ~15 Jahren).
Fensterkontakte: elementar, überall machen!
Ich habe hier die KNX-Binäreingänge von MDT verbaut (meist 4- oder 6-Kanal). Somit brauche ich pro 2-3 Fenster nur einen UP-Binäreingang verbauen (entsprechend führen noch mal 20mm UP-Leerrohre von den einen Fenstern jeweils zu dem mit dem Binäreingang). EG Raffstore und OG Rollo haben wir hier auch, eine sehr gute Entscheidung die wir nicht bereuen.
3. 24V-Spots
Habe ich im EG-Flur und Küche verbaut. Was soll ich sagen: ja, funktioniert. Aber genauso habe ich auch 230V-Spots und sogar 12V-Spots (alle dimmbar) verbaut, und die funktionieren genauso. In drei Räumen habe ich die „Philips WarmGlow“, die ändern ihre Farbtemperatur je nach Dimmstufe – zusammen mit dem passenden Dimmer ein phänomenales Licht, kostet einen Bruchteil der 24V-Leuchtmittel und Ersatz gibt’s in jedem Baumarkt. Im nächsten Haus würde ich das mit den 24V-Spots lassen. Die 24V-Spots werden dezentral gedimmt (DALI, noch so’n Ding…), die Warmglow-Spots konventionell (Phasen-x-schnitt) zentral vom Hauptverteiler (Keller) aus. Leitungswege sind bei einem EFH i.d.R. kein Problem. DALI würde ich auch nicht mehr machen (macht’s nur noch komplexer) – wenn man nicht zufällig beruflich damit zu tun hat oder die Komponenten billig bei eBay schießt und Bock auf abenteuerliche Konfiguration mit Win32-Anwendungen hat…
4. Leitungsschacht
Gute Frage. Gehört eigentlich zu gemacht. 😀 (soll heißen: ist bei mir offen geblieben, was ich bereue). Ich würde abwarten bis alle (aber auch wirklich alle) Leerrohre gezogen sind (also bis zum Verlegen der Estrichdämmung, bis dahin kann ja auch noch auf dem Boden was verlegt werden). Danach den Schacht mit Styrodurklötzen und Bauschaum dicht machen. Dichtigkeit im Leitungsschacht ist sicher auch einfacher für Blowerdoortest.
5. Außendosen
Bei uns (Ziegel ohne zusätzliche Außendämmung) sind die Steine 49,5 cm tief. Da würden sich also auch gegenüberliegende tiefe Gerätedosen nicht annähernd in die Nähe kommen. 🙂
Die Leerrohre habe ich ohnehin nicht bis zu den Dosen gezogen, sondern „nur“ bis aus der Filigrandecke raus, ab da liegen die Leitungen direkt unter Putz (Schlitze) bis zur Leitung. Sobald das zugespachtelt und verputzt ist, gibt es somit keine Luftverbindung nach innen.
Bei Außendämmung (WDVS) müssen ggf. spezielle Außendosen verbaut werden. Bei mir (Ziegel) haben stinknormale Gerätedosen genügt.
Nicht vergessen: die Luftdichtheit wird erst mit dem Putz vollständig hergestellt (ganz besonders bei Ziegel). Sorgfältiges Verfüllen/Verspachteln aller Öffnungen schadet natürlich auch nicht.
Viel Erfolg bei Deinem Hausbau! 🙂
Servus,
das sieht ja gut aus!
Mir gefällt besonders die Idee, den Schaltdraht „fliegend“ zu verlegen, dann muss man nicht jeden Aktor-Kanal an eine eigene Sicherung legen bzw an eine Sicherung passen ja normalerweise nur 2 Kabel rein.
Deswegen die Frage: Welchen Kabelschuh bzw was hast du benutzt für die „fliegende“ Verkabelung um die 2 Kabel zu „vereinen“?
LG aus dem Süden
Ich schätze mit „fliegende Verkabelung“ meinst Du die Brücken an den Aktoren?
Für diesen Zweck gibt es spezielle „isolierte Zwillingsaderendhülsen“, um zwei Litzen in eine Hülse zu pressen – z.B. Klauke 8728.
1,5mm²-Zwillingshülsen passen eigentlich in alle Schraubklemmen der Aktoreingänge, bei 2,5mm²-Zwillingshülsen war es aber manchmal zu eng.
Auch wichtig: die Zwillingsendhülsen passen i.d.R. nicht in die Phoenix PTI-Klemmen! Ein Trick ist, statt einer 1,5mm²-Zwillingshülse dann eine normale 2,5mm²-Aderendhülse zu verwenden, ob das zulässig ist muss situativ beurteilt werden (Berührungsschutz etc.). Auch die „extra langen“ Zwillingsaderendhülsen (z.B. Klauke 87212) waren in meinem Fall leider zu kurz.
Alternativ nimmt man übrigens Verteilerklemmen, z.B. Phoenix PT 2,5 Quattro, die man mit Steckbrücken komfortabel verbinden kann.