2x Badewanne

Nein, keine 2fach-Badewanne, sondern zwei mal Badewanne.

Beginnen wir mit dem Problem des optimalen Zeitpunkts. Interessanterweise hat jeder Handwerker eine eigene Vorstellung davon, was genau zu welchem Zeitpunkt erledigt sein sollte, und diese Vorstellungen widersprechen sich gegenseitig.
So meinte der Sanitärinstallateur, dass der Fliesenleger eigentlich immer erst die Wände fliest, dann die Badewanne eingemauert und eingebaut wird, und zum Schluß diese eingefliest wird. Klingt erstmal logisch.
Der Fliesenleger aber meint, dass erst die Badewanne eingebaut gehört, und zum Schluß alles auf einmal eingefliest wird. Klingt eigentlich auch logisch. Da Badewanne und Wände aber ohnehin nicht „durchgehend“ eingefliest sind ist es am Ende vermutlich egal. 🙂

Jedenfalls haben eines Tages unsere fleißigen Sanitärleute die Stahlbadewanne eingebaut, angeschlossen und mit Wasser gefüllt (damit sich die Wanne korrekt „setzt“). Am nächsten Morgen machte unser Fliesenleger uns aber auf eine Roststelle mitten auf dem Boden aufmerksam. Dieser Schaden konnte weder beim Einbau noch durch den Fliesenleger verursacht worden sein, viel wahrscheinlicher war ein Lufteinschluß zwischen Stahl und Lackierung, der sich dann unter dem Druck des eingefüllten Wassers über Nacht gelöst hat.

So wurde die schöne Wanne zwei Tage später wieder ausgebaut und die alte Wanne zur Begutachtung durch den Hersteller erstmal vor unserem Haus gelagert.

Der Sanitärgroßhändler hat die einige Tage später abgeholt. Ob die nun als luxuriöser Schweinetrog oder Entenpfuhl genutzt wird, wissen wir leider nicht. 😉

Parkett

Im Wohnzimmer, Arbeitszimmer sowie im komletten Obergeschoss (Kinderzimmer, Schlafzimmer, Flur) sollte Parkett verlegt werden. Da ich schon Erfahrung in der Verlegung von Laminat hatte und wir ohnehin die Kosten im Auge behalten mussten, haben wir uns auch hier für Eigenleistung entschieden. Nach endloser Recherche im Internet und der Bestellung einiger Muster fiel die Entscheidung letztendlich auf HORI Eiche Family UV-geölt mit umlaufender Fase. Die Kosten von knapp 26,- EUR pro m² sind unschlagbar, dazu kommen noch rund 10,- EUR/m² für „Nebenkosten“ (Kleber und Sockelleisten). Insgesamt haben wir für rund 134 m² Parkett rund 4.700,- EUR gezahlt.

Die Lieferung erfolgte prompt und unkompliziert per LKW. Dafür, dass es kurz nach der Anlieferung zu regnen begann, konnten wir natürlich niemanden verantwortlich machen 🙁 (bis der Regenschauer vorbei war haben wir die beiden Paletten mit Planen abgedeckt).

Das Parkett wurde aufgrund der Fußbodenheizung auf dem Boden geklebt. Ich finde das sogar etwas einfacher als eine schwimmende Verlegung, ist aber vielleicht Geschmackssache. Der erste Raum hat natürlich etwas länger gedauert, inzwischen schaffe ich alleine (gemütlich) etwa 3 m² pro Stunde.

Gestartet haben wir mit dem Schlafzimmer, danach folgte das erste Kinderzimmer sowie das Wohnzimmer. Eben die Räume, die nach dem Einzug zuerst benötigt werden (so dass wir keine Möbel mehrfach umräumen müssen).

Malerarbeiten

Umittelbar vor dem Verlegen von Parkett und Fliesen 🙂 haben wir natürlich noch die Wände und die Decken gestrichen. Gestartet haben wir im Keller – der Effekt eines so „sauberen“ Raumes ist absolut beeindruckend.

Die Kinder wurden zeitweise einfach vor einem Tablet „geparkt“. 🙂

Gestrichen haben wir mit Silikat-Innenfarbe von Renovo. Als uns die zeitweise mal ausgegangen war habe ich auch Silikatfarbe bei Hornbach gekauft, die war allerdings deutlich „flüssiger“ und (zumindest bilde ich mir das ein) nicht so gut deckend wie die von Renovo.
Beim Erstanstrich sollte zumindest auf Gips-Untergründen immer noch eine Grundierung verwendet werden. Wir haben nur die Zementputz-Wände (Bäder und einige Kellerräume) ohne Grundierung gestrichen – dort verkieselt die Silikat-Farbe mit dem Untergrund. Die Betondecken haben wir aber sicherheitshalber auch grundiert (die Schalung enthält wohl häufig Trennmittel, die dann noch an der Betonpberfläche haften können).
Unser Verputzer hatte uns den Tipp gegeben, die Grundierung gleich großzügig mit Farbe zu mischen, das spart dann einen Arbeitsgang. Für die Grundierung habe ich deshalb 50% Silikatgrundierung, 25% Farbe und 25% Wasser angerührt. Die Deckkraft war in der Tat recht gut, aber nur ein einziger Anstrich darüber war oftmals doch noch zu wenig.

Die Werkzeuge waren ganz klassisch: Grundierung mit Quast, Anstrich mit Walze. Beim „nächsten Haus“ würde ich mir aber definitiv mal eine sogenannte Airless-Lösung anschauen. Wenn man den Berichten glauben darf schafft man es damit, das gesamte Haus an jeweils einem Tag zu grundieren bzw. zu streichen (d.h. nach drei Tagen ist das Haus komplett grundiert und 2x gestrichen!).

Bei allen fertigen Betonelementen gibt es zwangsläufig winzige Lufteinschlüsse – wenn die Decke weiß gestrichen ist sieht man diese als kleine schwarze Pünktchen. Die Lösungen hierfür sind:

  • Decke tapezieren (Tapete oder Malervlies) und anschließend streichen
  • Decke spachteln (Finish oder Multifinish), schleifen und anschließend streichen
  • Decke einfach so streichen, in die Löcher jeweils einzeln mit der Fingerspitze einen winzigen Klecks Acryl reindrücken, dann noch mal streichen

Wir haben uns übrigens für die dritte Variante entschieden und das nicht bereut – man sieht absolut nichts. Wenn die Decke aber zu Rissen neigt wäre Tapete/Malervlies vielleicht besser. Tapezieren kann man in ein paar Jahren ja aber immer noch. 😉 Zudem waren wir ja ohnehin in jedem Raum mit Acryl unterwegs, um die Fuge zwischen Wand und Decke zu schließen. Der beste Zeitpunkt für die Acrylarbeiten ist übrigens zwischen dem ersten und dem zweiten Anstrich.