Poolbeleuchtung

Ein Pool braucht Licht. Zwar nicht zum Schwimmen, aber am (späten) Abend ist das ein Highlight im Garten. Und wenn schon hell, dann auch gleich bunt. 🙂

Leider gibt es da zwei Probleme:

  1. RGB-LED-Poollampen sind hierzulande unverschämt teuer
  2. bei den meisten RGB-Leuchten muss man die Farbe über eine separate Fernbedienung einstellen

Um das bezahlbar zu halten und die Poolbeleuchtung nahtlos ins „Smart Home“ zu integrieren, sieht unsere Lösung folgendermaßen aus:

  1. „klassische“ (günstige) Halogen-Pool-Leuchte „AstralPool 300W“, rund 90 €. Die Halogenlampe landet gleich im Ersatzteillager oder bei eBay, wichtig ist hier die wasserdichte Einbaunische.
  2. eine RGB-LED in PAR56-Bauform mit vier separaten Eingängen – via AliExpress für rund $60 inkl. MwSt und Versand (Variante „RGB 4P no remote“, 54W Leistung)
  3. ein RGB-LED-Controller, der mit Tasmota geflashed werden kann – via AliExpress für rund $16 inkl. MwSt und Versand
  4. ein 12V-Netzteil, das ausreichend Leistung liefert (z.B. Meanwell ELG-75-12A, rund 35 € inkl Versand)

Wichtig ist die Planung im Vorfeld – eine Beleuchtung nachträglich zu installieren dürfte recht kompliziert werden. Das Netzteil darf außerdem nicht zu nah am Pool sein (DIN VDE 100-702: Elektrische Anlagen bei Schwimmbecken beachten!), es muss mit viel Feuchtigkeit gerechnet werden, usw…

Leerrohr zur Lampen-Nische

In unserem Fall ist das Netzteil in der Unterverteilung der Garage eingebaut, von dort aus geht eine separate 12V-Leitung (2,5mm²) zum Pool (unbedingt die SELV-Sicherheitsabstände im Verteilerschrank beachten!). Am Pool endet diese Leitung dann im RGB-LED-Controller, von wo aus die per 4×2,5mm² (H07RN-F 4×2,5) in die Lampennische führt. Per MQTT ist der RGB-Controller in OpenHAB integriert. Das Ergebnis ist immer wieder schön:

Hexenkessel... :)

A propos grün… zur jährlichen Routine gehört bei uns nun auch im Frühjahr (bei Inbetriebnahme) die Lampe aus der Nische auszubauen und zu prüfen, ob noch alles dicht ist. Die erste RGB-LED hatte ich nämlich nicht fest genug eingebaut – der Dichtungsring zur Lampe hielt offenbar nicht ganz dicht. Aufmerksam darauf wurde ich nur, weil die Lampe leicht flackerte. Ich vermutete einen Wackelkontakt, in der Tat sah das aber viel schlimmer aus:

etwa zwei Jahre leicht undicht unter Wasser...

Es gehört ein wenig Gefühl dazu, die Schrauben der Lampe fest genug anzuziehen, aber auch nicht zu fest („nach fest kommt ab“). Ich hoffe, dass die neue Lampe nun länger hält. 🙂

Bottichbruch reparieren

Unsere relativ neue LG-Waschmaschine (1,5 Jahre) ist blöderweise von einem Tag auf den anderen ausgelaufen – und zwar komplett. Es wurde keine Fehlermeldung angezeigt, und die Maschine hat den Waschvorgang auch nicht abgebrochen. Zuerst hatten wir die Hebeanlage in Verdacht, welche das Abwasser der Waschmaschine zum höhergelegenen Kanalanschluss pumpt. Also habe ich die zwei Stunden lang zerlegt und gereinigt (auch kein angenehmer Job), aber das brachte keine Abhilfe – gleich der nächste Testlauf der Waschmaschine landete wieder auf dem Fußboden.

alles nass

Da ja noch Garantie war haben wir einen Techniker bestellt. Seine Diagnose braucht keine fünf Minuten: ein sogenannter Bottichbruch. Das passiert indem z.B. eine Münze, Schraube o.ä. in den relativ schmalen Bereich zwischen Waschtrommel und Bottich gerät, und dann von Innen praktisch ein Loch in den Bottich „sprengt“

Loch im Bottich herausgesprengtes Plastik

Ich hatte nun die Wahl, den Bottich tauschen zu lassen (voraussichtlich rund 400 €, kein Garantiefall da ja selbst verursacht) oder gleich eine neue Waschmaschine zu kaufen (aktuell 317 € beim MediaMarkt). Der Techniker gab mir aber auch noch Tipps, wie ich den Bottich selber tauschen könne (müsste halt bei eBay ne kaputte Maschine besorgen, die zerlegen, Bottich umbauen, und danach hoffen dass alles dicht ist…)

Über einen Beitrag im Internet bin ich dann aber auf „QuikSteel“ gestoßen: das ist aluminiumvergüteter Epoxydharz der wohl zum Flicken aller möglicher Löcher in rauhen Umgebungen geeignet sein soll. Da ich ja kaum mehr kaputt machen konnte startete ich diesen Versuch und bestellte für 7,99 € inkl. Lieferung am nächsten Tag eine Packung davon.

Das Loch im Bottich habe ich mit einem Dremel angerauht und mit PVC-Reiniger entfettet und gesäubert. Danach habe ich eine kleine Portion QuikSteel (ca. ein Zuckerwürfel) abgeschnitten, verknetet und mit einem Skalpell in das Loch modelliert. Die Paste ist naturgemäß sehr klebrig, aber ohne Handschuhe würde ich das auch nicht anfassen wollen. Wichtig war natürlich das nicht zu tief ins Loch zu drücken, damit die Trommel sich weiterhin frei drehen kann.

QuikSteel geklebtes Loch

Nach einer Stunde war die Masse ausgehärtet. Und was soll ich sagen: da kommt nicht ein Tropfen Wasser durch – das ist absolut dicht. Die Investition von knapp 8 Euro hat sich also bezahlt gemacht. 🙂

Ich hatte natürlich noch das Glück, dass die Leck-Stelle relativ gut zugänglich war und „schön“ lochförmig ausgebildet war. Bei einem Riss oder einer ungünstigen Lage ist das vermutlich keine Lösung.

Schade dass die Idee nicht vom Servicetechniker kam, ich kann mir aber vorstellen dass aus Haftungsgründen keine solchen „kreativen“ Lösungen angeboten werden. Und eine Reparatur ist wesentlich nachhaltiger, als die eigentlich fast neuwertige Maschine wegen dieses blöden kleines Lochs komplett zu entsorgen…