Was macht man eigentlich wenn der Garten endlich fertig angelegt ist?
Exakt – man gräbt ihn wieder auf. 🙂
Schon mit Planung des Brunnens war klar, dass wir mittelfristig auch eine automatische Bewässerung des Gartens anlegen möchten. Und während der Corona-Phase (10 Wochen Home-Office…) hat es sich einfach angeboten, jeweils in der Mittagspause ein paar Meter Graben auszuheben und stückweise die Rohre zu verlegen.
Die Investition in einen anständigen „Drainagespaten“ (ein schmaler und langer Spaten – rund 50 €!) hat mich zwar etwas Überwindung gekostet, aber sich absolut bezahlt gemacht. Alle anderen Ansätze, die PE-Rohre „minimalinvasiv“ zu verlegen, waren nicht erfolgreich.
Bei den Beregnern habe ich mich für das System von Hunter entschieden: PRS30 Sprühdüsengehäuse (druckregulierend auf 2,1 bar) mit MP-Rotator Sprühdüsen. Unser Garten ist nicht besonders groß, so dass wir an manchen Stellen eher kleine Wurfweiten brauchen – das lässt sich in dieser Kombination sehr gut umsetzen. Zusätzlich sorgt ein druckkompensierender Tropfschlauch an allen Büschen und rund um die Stauden am Pool für eine ideale Bewässerung. Eine Wassersteckdose jeweils im Vorgarten und im hinteren Garten erlauben auch eine „manuelle“ Wasserentnahme. Die Steuerung erfolgt über einen 6-Kanal KNX-Aktor, einen 24V Klingelstrom-Trafo (beides im Unterverteiler in der Garage) und die Hunter-Magnetventile, die in einer Ventilbox das Wasser auf die einzelnen Stränge schalten:
Fast so viel Zeit wie ins Verlegen habe ich in die Planung gesteckt. Theoretisch kann man mit einer ausführlichen Teileliste alles auf einmal bestellen – praktisch sind die einzelnen Teile in einzelnen Shops aber immer mal nicht lieferbar, und irgendwas vergisst man immer. So habe ich nun einen ganzen Karton PE-Fittinge übrig, während ich mindestens 4x irgendein eher spezielles Teil nachbestellen musste. Der komplexeste Teil war der Teil zwischen Brunnen und Ventilbox: ein Druckschalter (mit 100L Ausdehnungsgefäß) kümmert sich um die automatische Schaltung der Tiefbrunnenpumpe, dazu Rückschlagventil, Filter, Wasseruhren (zur Aufteilung der Kosten und für die Statistik) und Sperrhähne.
Die PE-Rohre selbst habe ich vom Baumarkt meines Vertrauens geholt. Die meisten Fittinge hätte der zwar auch da gehabt, die gibt es aber meist 50-80% günstiger wenn man die online bestellt (bereits mit 2 Fittingen waren die Versandkosten wieder drin).
Die Beregnergehäuse (PRS30) sind über einen sogenannten „Swing-Joint“ (Gelenk-Kupplung) an das PE-Rohr angeschlossen und somit auch später relativ flexibel in der Lage änderbar. Für den rückseitigen Garten habe ich einen Strang mit 7 und einen mit 6 Regnern (also 13 Stück) – bei einfacherer Geographie der Rasenflächen kann man das sicherlich auch mit weniger Teilen lösen. Beeindruckt bin ich von der absolut exakten Einstellbarkeit des Radius und der Wurfweite – das geht fast auf den Zentimeter genau.
Derzeit muss ich über unsere Smarthome-Steuerung (OpenHAB) die Ventile noch manuell schalten, das möchte ich aber demnächst auch noch weg automatisieren (mit Feuchtesensor im Boden). Ziel ist, dass morgens z.B. gegen 06:00 oder 07:00 die Beregner ihre festgelegte Zeit automatisch laufen, ohne dass ich mich da noch um etwas kümmern muss.
Ich habe schätzungsweise rund 2 Wochen mit dem Einbau der Beregner verbracht (meist eben nur 1-2 Stunden am Tag), aber um abends mit dem Gartenschlauch alles zu gießen habe bis dahin auch immer über eine Stunde täglich gebraucht. Der Aufwand lohnt sich also relativ schnell. Ich bin auch gespannt, wie sich der tatsächliche Wasserverbrauch entwickelt.