Holzstufen

Im Treppenhaus haben wir eine Betrontreppe. Die Treppe zum Keller haben wir vom Fliesenleger fliesen lassen (mit dem selben Material wie im Erdgeschoss-Flur), ins Obergeschoss wollten wir einen Holzbelag für die Treppe.

Nach längerer Angebotssuche für massive Eichenholz-Stufen (4cm, um eine Aufbauhöhe von 5cm zu erreichen) sind wir bei meine-holzstufen.de (Schreinerei Lichter) gelandet. Was soll ich sagen – wir waren restlos begeistert. Die Qualität der Stufen ist absolut einwandfrei, anhand der Musterstücke konnten wir uns vorab zwischen lackierter und geölter Oberfläche entscheiden, und auch ein sehr kurzfristiger Sonderwunsch (behandelte Außenseiten) wurde unbürokratisch umgesetzt. Unser Treppenhaus ist noch nicht ganz fertig, aber den Einbau der Holzstufen möchte ich schon mal beschreiben.

Da wir eine „einfache“ Treppe haben (mit Podest, nicht gewendelt) war das Aufmaß recht einfach zu machen. Nur das Podest musste etwas spezieller zurecht gesägt werden, hierfür habe ich eine bemaßte Skizze erstellt und an die Schreinerei gesendet. Die Stufen und das Podest waren exakt nach meinen Angaben gefertigt und trafen einige Wochen später per Spedition ein:

Lieferung der Holzstufen

Die Betrontreppe wurde dann sorgfältig gesäubert und schließlich die Stufen der Reihe nach eingeklebt. Hierfür habe ich zwei Abstandshalter (ca. 1cm dick, aus Holzresten) auf die Stufe gelegt und eine komplette Kleberkartusche dazwischen verteilt. Da muss man übrigens echt flott arbeiten, da der Kleber (Ponal STATIK) nach gut einer Minute anfängt aufzugehen:

Stufenkleber

Also gleich danach Holzstufe drauf, mit zwei Gewichten beschweren (bei mir improvisiert: zwei Eimer mit Schotter 🙂 ) und mit Stoppuhr sicherstellen, dass das mindestens zehn Minuten lang aushärtet.

Stufen mit Gewicht beschweren

Beim Einbau war lediglich wichtig, dass der Abstand zur Treppenwange immer identisch ist:

Stufe einmessen

Anfangs hatte ich einen großen Respekt vor dem Einbau und hab das eine Weile vor mir her geschoben (sind schon einige Euro Holz, die man da verklebt). Aber notfalls kann man eine Stufe nochmal mit einem Fuchsschwanz heraussägen/lösen (wenn man da mal einen Fehler gemacht haben sollte ;-)). Der Einbau ging total fix, pro Stufe etwa 15min. Und das (Zwischen-)Ergebnis spricht für sich:

Holzstufen

Das Podest habe ich nicht alleine einbauen können – das besteht aus zwei Teilen (mit Nut-Feder-Verbindung), und das Timing ist da sehr sportlich (dafür mussten drei Kartuschen in <2 min verteilt werden). Foto hiervon habe ich nicht (dafür war keine Zeit…).

Der nächste Schritt war dann der Einbau der Setzstufen – dazu schreibe ich einen separaten Beitrag.

Pool

Und dann war da noch das Irrsinns-Projekt des Jahres. 😀

Ab dem Anfang unserer Bauplanung spukte in unseren Köpfen die Idee eines Pools herum. Ursprünglich sollte es ein Schwimmteich werden, leider ließ sich das auf so kleiner Fläche nicht sinnvoll realisieren. So kamen wir letztlich zu der Entscheidung, einen Rundpool mit 3,5m Durchmesser (1,35m tief) in eine Ecke des Grundstücks zu setzen. Der Pool soll teilversenkt werden, so dass er ca. 20cm aus der Erde heraussteht. Noch bevor ich den Rasen angelegt hatte, habe ich mal die geplante Pool-Fläche markiert:

geplante Pool-Fläche

Irgendwann habe ich während irgendeinem „Leerlauf“ mal begonnen, die auszuhebende Fläche abzustechen. Die Erde habe ich gleich am Rand angehäuft, weil ich später ja außen noch was zum anfüllen brauche:

Der Anfang...

Eigentlich war geplant, hier im Baugebiet einen Baggerfahrer anzusprechen (wenn gerade einer in der Nähe ist), um den Aushub mal schnell und unbürokratisch heraus zu buddeln.

Tjo, irgendwie hat sich dann alles verselbständigt… ich hatte immer wieder mal „Leerlauf“ (bzw. war das der Ersatz dafür, dass gerade keine andere kraftzehrende Arbeit im Garten angestanden war), und so habe ich doch tatsächlich über etwa zwei Monate hinweg die kompletten 14m³ Erde mit Spaten und Schubkarre ausgehoben… 🙂

Aushub Aushub

Von den Nachbarn habe ich dabei nur Kopfschütteln und Mitleid geerntet 🙂 wurde aber immer wieder mal mit einem Bierchen versorgt (gegen Dehydration und so :-))

Um den 1,35m-Pool nur 20cm herausstehen zu lassen, müsste das Loch 1,35m tief werden (wegen der Bodenplatte: 5-10cm Sauberkeitsschicht, 10-15cm Bodenplatte). Nach 1,15m wurde die Erde aber so brutal hart, dass das spontan tief genug war. 🙂

Auch hier habe ich einige Tonnen Schotter verteilt und verdichtet, und anschließend eine einfache Bewehrung gebaut. Als Abstandshalter dienten Reste von Betonplatten, damit die Eisen etwa in der Mitte der Betonplatte liegen:

Sauberkeitsschicht Sauberkeitsschicht Sauberkeitsschicht Baufolie und Bewehrung

Dann ging es an die Bodenplatte. Bei 15cm Dicke und 3,5m Durchmesser (plus 15cm Überstand am Rand) werden rund 1,7m³ Beton benötigt – aufgerundet also 2m³. Ich habe ausgerechnet, was es kostet das mit dem Betonmischer selber zu machen, oder das als Transportbeton fix&fertig kommen zu lassen. Selbermachen: rund 250 Euro, anliefern lassen (inkl. Mindermengenzuschlag) rund 350 Euro. Die Entscheidung war sehr einfach zu fällen. 🙂

So kam dann morgens um 07:30 ein Betonlaster in den Garten, und um 07:45 waren 2m³ Beton im Pool. Zwei Stunden später saß ich bereits im Büro am Schreibtisch.

Bodenplatte nivellieren Beton glatt schwabbeln

Den Boden so richtig glatt zu bekommen war noch so eine Sache für sich… angeblich sieht man (aufgrund des Wasserdrucks) alle noch so kleinen Unebenheiten hindurch, also habe ich zwei Säcke (teure) Ausgleichsmasse verteilt. Das Ergebnis was aber nicht zufriedenstellend, weshalb ich danach noch mal mit einem halben Sack Flexkleber alles glatt gespachtelt habe. Die Ausgleichsmasse hätte ich mir also sparen können. Ach ja, grundieren und trocknen lassen kam auch jeweils noch dazu…

(unnötige) Ausgleichsmasse

Egal – irgendwann war die Bodenplatte fertig. Zeit, den Pool aufzustellen:

Erst die Stahlwand in das Loch bekommen...  ... dann abrollen, mit Handlauf provisorisch fixieren. Vorbereitung aller Ausschnitte und Verlegen des Bodenvlieses

Nachdem der Pool stand, alle Ausschnitte durchgeführt und mit Zinkspray behandelt waren, haben wir die Poolfolie eingehangen und den Pool erstmals mit 2-3cm warmen Wasser befüllt (dafür den Gartenschlauch mit einem Adapter an den Duschschlauch angeschlossen). Dank Sonnenschein lief die Wärmepumpe da mit günstigem Photovoltaik-Strom. 😉

Warmwasser, um die Falten glatt zu streichen

Ich habe dann über eine Stunde kniend in der lauwarmen Wasserpfütze die Falten am Boden herausgestrichen. Zuletzt wurde der Handlauf endgültig befestigt, und dann der Wasserstand auf rund 50cm erhöht:

Wasser marsch!

Was freue ich mich schon auf den nächsten Sommer!
Bis dahin stand aber noch viel andere Arbeit an: der Rand zwischen Poolwand und Erde musste mit Magerbeton hinterfüllt werden. Nach Adam Riese waren das auch noch mal rund 2m³ Beton, den wir diesmal aber selber angemischt haben (4 Tonnen Schotter, 14 Säcke Zement). Die Poolwand wurde zur Dämmung und zum Schutz noch mit 2cm Styrodurplatten ummantelt:

Betonmischer-Party Magerbeton-Hinterfüllung Magerbeton-Hinterfüllung

Das ist dann auch der aktuelle Endstand. Jetzt ist Anfang November, die Verrohrung kann ich erst im Frühjahr machen – zumal die Technik (Pumpe, Filter usw.) in die erst noch zu bauende Garage kommen soll. Aber das ist eine andere Geschichte… 🙂

Garten/Terrasse

Nachdem der Vorgarten (mehr oder weniger) fertig war, ging es nahtlos mit dem Garten und der Terrasse weiter.

Zuerst einmal musste für die Terrasse noch etwas Erde abgetragen werden, um einen ordentlichen Unterbau aus Schotter (Mineralbeton) zu erstellen:

Erde für die Terrasse abtragen... ... und durch Schotter ersetzen.

Dann das Übliche: mit dem Rüttler mehrfach verdichten, Schnurgerüst, Höhen einmessen, rechnen, planen, umplanen, … – aber irgendwann standen die ersten Randsteine. Auch hier kamen wieder die Granit-Randsteine (100x15x5) zum Einsatz.

Schnurgerüst und Randsteine

Dann wurde es „tricky“. Praktisch alle Baustellenbesucher haben mich an der Stelle gefragt, was das wird:

verschiedene Niveaus

Wie man sieht, habe ich außer den Granitrandsteinen am äußeren Rand noch weitere Randsteine „innen“ gesetzt. Dabei handelt es sich um billigste Beton-Randsteine (100x15x5), die ich der Länge nach halbiert habe – also auf ca. 7,5cm Höhe. Die habe ich mit knapp 60cm Abstand zu den äußeren Randsteinen gesetzt, den Raum dazwischen wieder mit Schotter aufgefüllt und das Ganze dann wieder verdichtet. Der Grund dafür zeigt sich bei den nächsten Bildern:

Feinsteinzeug Feinsteinzeug auf Drainmörtel

Ich plante nämlich eine kombinierte Holz-Stein-Terrasse. Fragt nicht, wie lange ich da herumgeplant habe… Anfangs wollte ich alles auf Stelzlager bauen (also auch die Feinsteinzeug-Platten), aber das hätte einige konstruktionstechnische „Kniffe“ benötigt – vor allem an den Übergängen von Stein zu Holz (z.B. dass die Platten nicht auf den Stelzlagern herumrutschen, wenn da nur eine Reihe liegt).
Lange Rede, kurzer Sinn: die Feinsteinzeug-Platten wurden auch wieder (wie beim Vorgarten) auf Drainmörtel verlegt, die Holzkonstruktion sollte auf Stelzlagern gebaut werden. Beide Unterbauten (Drainmörtel/Stelzlager) brauchen unterschiedlich viel Platz, daher habe ich den Bereich unter den Platten mit Schotter auf die notwendige Höhe gebracht. Die (halben) Randsteine auf der Innenseite sorgen für einen sauberen Abschluss des „hohen“ Unterbaus.

Bevor es dann an die Holzterrasse ging, sollte aber noch „schnell“ der Rasen angelegt werden. Die Ausgangssituation war diese hier:

Unkraut-Lehm-Piste

Brettharter Lehm, durchsetzt von Unkraut. Also habe ich eine anständige Benzin-Bodenfräse (ca 2PS) aus dem Baumarkt ausgeliehen. Anfangs hat die Fräse mich durch den Garten gezogen, aber nach einer halben Stunde war der Boden halbwegs „angekratzt“, die Fräse konnte tiefer greifen, und dann hat’s (fast) Spaß gemacht. Nach nur zwei Stunden war der Garten mehrfach komplett umgegraben:

erfolgreich gefräst erfolgreich gefräst

In den Boden haben wir ein Dutzend Säcke billiger Pflanzenerde vom Baumarkt sowie einige Säcke Sand eingearbeitet. Dann habe ich das mit einer langen Richtlatte (mit Wasserwaage) nach bestem Wissen und Gewissen (um genau zu sein: bis zum Ende der Motivation, also fast drei Stunden lang) glatt gezogen und zuletzt mit einer Rasenwalze geplättet. Dann ging’s erst mal in den wohlverdienten Urlaub.

Nach dem Urlaub haben wir als erste Amtshandlung etwa 5 Kilo Rasensamen auf geschätzt 150m² verteilt, gewalzt und gegossen. Zwei Tage später hat es in einem gigantischen Gewitterschauer alles wieder weggespült, und wir haben erneut 5 Kilo Rasensamen verteilt. „Doppelt hilft besser“? 🙁

Während der Rasen wachen durfte, habe ich mit der Holzterrasse losgelegt. Bei einem Baumarkt gab es die 3-Meter-Dielen gerade im Angebot – das ich aber nicht wahrgenommen habe: die Dielen sind dort hochkant stehend im Außenbereich (ohne Wetterschutz) gelagert und daher eine Diele krummer als die andere. Der Baufachmarkt 500 Meter weiter hatte für nur rund 15% mehr eine wesentlich bessere Qualität zu bieten.
Auf dem Schotter habe ich Unkrautvlies ausgerollt und billige Betonplatten für die Stelzlager aufgestellt:

Sonderangebot Terrassen-Unterbau Terrassen-Unterbau

Nach kleineren Anfangsschwierigkeiten (u.a. ist mein Bosch-Akkuschrauber nach wenigen Dielen wortwörtlich „in Rauch aufgegangen“, außerdem mussten die Feinsteinzeug-Platten vorher noch verfugt werden) ging’s dann doch sehr flott voran, an drei Feierabenden war alles erledigt:

Holz-Stein-Terrasse Holz-Stein-Terrasse

Ich fand das Ergebnis sogar besser als erwartet 🙂 Später haben wir die Dielen übrigens noch geölt, dadurch wurde die Farbe ein wenig dunkler und satter.

Nach der Südterrasse erfolgte das selbe Spiel noch mal auf der etwas kleineren Ost-Terrasse:

Terrassen-Unterbau

Und wenige Wochen später durften wir dann auch schon zum ersten Mal den Rasen mähen:

Rasen erstmals gemäht

Sah zwar noch etwas löchrig aus, das hat sich aber auch schnell gegeben.
Was für ein Luxus, endlich nicht mehr den ganzen Dreck aus dem Garten ins Haus zu schleppen! 🙂