Hauseingang (III)

Bevor es mit der Baubeschreibung los geht, erst ein paar Worte zum benötigten Material. Feinsteinzeug-Platten kann man im Prinzip auf drei Arten verlegen: klassisch im Splittbett, auf Stelzlagern (früher auf Mörtelsäckchen) oder eben auf Drainmörtel. Die Splittvariante hat den Nachteil, dass Platten früher oder später locker und/oder schief liegen. Stelzlager sind für größere Flächen sicher gut geeignet, beim Hauseingang mag ich das bezweifeln; zudem klingt es leicht „hohl“ wenn man mit harten Schuhen darüber läuft (auf der Terrasse sicher auch weniger ein Problem als beim Eingang). Die Variante mit dem Drainmörtel erscheint mir am ordentlichsten, wenngleich die auch nicht ganz unkompliziert ist. Auf den verdichteten Schotter wird eine mindestens 4cm dicke Schicht Drainmörtel aufgetragen und absolut gerade abgezogen. Die Feinsteinzeug-Platten werden von unten mit Zementhaftschlämme bestrichen, dann auf den Drainmörtel gelegt und mit dem Gummihammer festgeklopft.

Der Drainmörtel (auch „Einkornmörtel“ genannt) ist im Prinzip ein wasserdurchlässiger Mörtel (Körnung: 4mm, ohne Nullanteile). Die Idee ist, dass Oberflächenwasser nach unten abgeführt werden kann und somit nicht den Belag „sprengt“. Ich habe den Mörtel fertig als Sackware beim Hornbach gekauft (knapp 8,- €/Sack). Pro Platte benötigt man mindestens 60x60x4cm = 14,4 Liter, also über einen Sack. Inzwischen habe ich gelernt, dass Profis sich den Mörtel äußerst günstig selber anmischen (einfach Sand/Kies in 4mm Körnung liefern lassen und mit Zement anrühren). Die Zementhaftschlämme wird benötigt, damit die Platten auf dem Drainmörtel haften bleiben (manche Leute verwenden stattdessen Fliesenkleber). Kompliziert ist, dass der Drainmörtel und die Haftschlämme eine unterschiedliche „Offenzeit“ haben. Ich hatte beim Verlegen der Platten teils 35° Außentemperatur, es war ziemlich schwierig, dass nicht andauernd eines der beiden Materialien antrocknet…

Vor dem Verlegen kam aber erst mal das Shoppen. 🙂 Den Drainmörtel und die Platten habe ich beim Hornbach gekauft und liefern lassen (80 Sack Mörtel, 76 Feinsteinzeug-Platten).

80 Säcke Drainmörtel... ... und 76 Feinsteinzeug-Platten.

Da ich einige Platten später bei der Terrasse auch diagonal schneiden muss, brauchte ich eine entsprechend große Steinsäge. Ich habe für rund 350 Euro eine von CrossTools gekauft – als Leihgebühr hätte der Betrag gerade mal für eine Woche gereicht… Dazu noch eine hochwertige Trennscheibe für Keramik (von Bosch), und schon konnte es los gehen.

mein neues Spielzeug: die Steinsäge

Erst habe ich den Drainmörtel angerührt, verteilt und abgezogen:

Erst den Drainmörtel auftragen...

Anschließend habe ich die Platten ggf. zurecht geschnitten, mit Haftschlämme bestrichen und schließlich verlegt. Aufgrund der Einarbeitungszeit (hab‘ sowas ja bis dahin noch nie gemacht) hat’s anfangs etwas gedauert, aber ich war zufrieden. Aber um ehrlich zu sein: eine Platte klang am nächsten Tag etwas hohl, die habe ich also noch mal herausgehoben und neu verlegt (dann war alles gut). Die frisch verlegten Platten sollen übrigens 2-3 Tage lang nicht belastet werden.

... und dann die mit Platten (mit Haftschlämme) auflegen. mindestens 4 cm Drainmörtel erster Zwischenstand

So ging es dann am nächsten Tag bei brütender Hitze weiter… ich hatte mir extra einen Sonnenschirm aufstellen müssen, da sonst der Drainmörtel binnen kürzester Zeit angetrocknet wäre.

bei brutender Hitze ging's weiter...

Und irgendwann war das Werk dann erfolgreich vollendet. 🙂

fertiger Hauseingang fertiger Hauseingang

Die Fugen wurden einige Monate später noch mit spezieller Fugenmasse verfugt (PCI Pavifix 1K – sündhaft teuer, aber super zu verarbeiten). Diese Fugen bleiben dauerhaft wasserdurchlässig.

Danach ging es mit der Terrasse weiter – Fortsetzung folgt…

Hauseingang (II)

Bevor es an das Verlegen der Feinsteinzeug-Platten ging musste erst der Fußabstreifer an seine endgültige Position eingebaut werden. Das ist gar nicht sooo einfach: das Gefälle des Eingangspodest und das Fugenmuster (inkl. Fugenbreite) müssen dabei bereits genau berücksichtigt werden.

Position des Fußabstreifers markiert

Am Ende habe ich festgestellt, dass mein Ablaufrohr etwa 5cm falsch saß – das zu korrigieren hat mich noch mal fast zwei Stunden gekostet… 😕

Damit Kleinzeug, das in den Fußabstreifer fällt, nicht dauerhaft im Abflussrohr verloren geht und gröberer Dreck nicht das Drainagerohr zusetzt, habe ich ein kleines Edelstahl-Gitter zwischen das KG-Rohr und den Fußabstreifer eingelegt – quasi ein „Sieb“:

Edelstahl-Sieb unter Fußabstreifer Edelstahl-Sieb unter Fußabstreifer

Zum Schluß wurde der Kasten noch ordentlich eingemörtelt. Auch unter dem Fußabstreifer befindet sich ein Mörtelbett – schließlich soll der auch nicht wackeln wenn man ein paar Jahre lang kräftig die Füße darauf abgetreten (=aufgestampft) hat.

Fußabstreifer fertig eingemörtelt

Fortsetzung folgt…

Hauseingang (I)

Nachdem die Erdarbeiten für die Lüftungsrohre abgeschlossen waren, konnten wir endlich mit den Arbeiten für den Hauseingang starten. Langsam wurde der ganze Dreck, den wir zwangsweise ins Haus hineingetragen haben, auch nicht mehr erträglich.

Die Planung des Eingangsbereichs hat mich viele Abende gekostet – alleine die unüberschaubare Auswahl an Materialien stellt einen vor eine schwierige Aufgabe. Schließlich möchte man ja nicht in ein paar Jahren wieder alles anders machen, sondern das soll schon für die nächsten 20-30 Jahre so bleiben…

Nach langen Überlegungen stand fest: als Belag nehmen wir graue Feinsteinzeug-Platten (60×60), eingefasst mit Granit-Randsteinen. Ein Fußabtreter soll vor der Haustür eingelassen sein, um groben Schmutz aufzunehmen.

Da der Eingang auf der Westseite liegt und daher mit viel Regenwasser im Fußabtreter zu rechnen ist, habe ich zuerst eine kleine Entwässerung dafür vorbereitet (ein KG-Rohr beim Eingangspodest, das zu einem ca. 2m Drainagerohr führt):

Drainagerohr und Ablauf für den Fußabtreter

Der geplante Eingangsweg wurde zudem noch mit einem weiteren KG-Rohr „unterführt“, durch das später Wasserleitungen für die automatische Bewässerung gezogen werden können (ganz links im Bild):

"Unterführung" des Eingangsweges

Nach unzähligen Durchgängen an Schottern und Verdichten konnte ich dann endlich mit den ersten Randsteinen loslegen: Granit 100x15x5, jeweils halbiert (somit 50cm hoch). Erst rechts von der Haustür, dann links. Damit der Abstand an der Front am Ende passt (und ich keine Steine längs kürzen muss), habe ich mir einen Abstandshalter aus Holz angefertigt.

Granit-Einfassung des Eingangspodests Abstandshalter für das Eingangspodest Eingangspodest, fast fertig mit Schraubzwingen bleibt alles halbwegs gerade

Danach kam die Stufe vor dem Podest dran – hierfür habe ich 50cm hohe Randsteine gekauft und halbiert (25cm Höhe).

Stufe vor dem Podest Schraubzwingen über Schraubzwingen...

Zwischendrin habe ich mit dem Verlegen der ersten Bewässerungsleitungen und Beregner begonnen. Das KG-Rohr auf den Bildern dient nur als „Platzhalter“ – da kommt später eine Straßenlaterne der Stadt hin…

Bewässerung Bewässerung

Und irgendwann war die Einfassung für das Eingangspodest dann fertig:

Eingangspodest

Anschließend kam noch eine „Rampe“ (rechts vom Eingang), mit der man später von der Garageneinfahrt aus ohne Stufe zum Haus gelangen kann. Erde wurde angefüllt, die nächsten Muschelkalksteine gesetzt, und langsam nahm der Vorgarten Form an:

Insgesamt war ich damit zwei Wochenenden plus einige Feierabende beschäftigt.

Fortsetzung folgt…

Der Abluftturm

Damit die Abluft möglichst dezent das Haus verlässt, brauchen wir natürlich einen Abluftturm (Fortluftturm). Anfangs war das erst mal ein provisorisch aus dem Technikraum herausgeführtes DN200 KG-Rohr:

provisorisches Abluftrohr

Da der „Vorgarten“ bei den Baggerarbeiten für die Lüftungsanlage ohnehin noch frisch umgegraben war, habe ich die Gelegenheit genutzt und das Abluft-Rohr noch ein Stück vom Haus weg verlegt, da direkt am Haus später eine Traufkante angelegt werden sollte. Würde das Abluftrohr „in“ der Traufkante aus dem Boden ragen, würde die Abluft nahe der Fassade herausströmen – da bin ich etwas skeptisch ob das auf Dauer nicht Spuren hinterlässt.

Abluftrohr vom Haus weg versetzt

Als nächstes galt es eine günstige und gleichzeitig optisch halbwegs ansprechende Lösung für die Abluft zu finden. Die Spannweite der Möglichkeiten reicht dabei von einfachen Wickelfalzrohr bis hin zum polierten Edelstahlturm. Wir haben uns letztendlich für eine einfache Lamellenhaube aus verzinktem Stahlblech entschieden (Firma Intelmann, rund 115 €). Dazu 50cm Längsnahtrohr (Firma Lindab, rund 30 €).

Abluftturm (verzinkter Stahl)

Um das Ganze möglichst dezent zu halten, habe ich beide Teile anthrazitfarben (RAL7016) pulverbeschichten lassen (rund 75 €). Somit kostete die Gesamtlösung rund 220 €. Die Lamellenhaube wird einfach auf das Längsnahtrohr aufgesteckt (ich habe das noch mit etwas Silikon fixiert). Das Längsnahtrohr wiederum wird direkt auf das KG-Rohr aufgeschoben, was für die notwendige Stabilität sorgt. Mit dem Endergebnis sind wir hochzufrieden und würden das immer wieder so machen. Hier schonmal eine „Vorschau“ (das Thema Vorgarten kommt noch separat dran…):

pulverbeschichteter Abluftturm